Am Sonnabend rollt in der Innenstadt von Weißwasser der Verkehr, eilen Kunden in die Fachgeschäfte und erledigen ihre Besorgungen vor dem 3. Advent sowie dem bevorstehenden Lockdown am heutigen Tag. Das es ein ganz besonderer Sonnabend ist, der zahlreiche Weißwasseraner sowie Gäste der Stadt anlockt, zeigt ein großes Plakat vor der ehemaligen Glasfachschule. „Sperrstunde James, letzte Bestellung“ weist daraufhin, das es nur noch an diesem Tag tatsächlich möglich ist, in vielen Läden einzukaufen.
So auch im Fachgeschäft Lederwaren Christian Hemmo in der Bahnhofsstraße. Barbara Hemmo, die Mutter des derzeitigen Inhabers Tobias Hemmo, ist zutiefst berührt von den vielen guten Wünschen, die an sie von den zumeist Stammkunden gerichtet werden. „Sie kommen zu uns, nicht nur um zu kaufen, sondern auch, um uns Mut zu machen. Den Wunsch ‚Haltet durch‘, hören wir sehr oft und das gibt Hoffnung,“ sagt Barbara Hemmo.
Für Robert Hördler, dem Inhaber des Broiler Ecks, ist es eine Ehrensache, gerade hier in der Innenstadt einzukaufen. „Wir Gewerbetreibenden und Einzelhändler unterstützen uns gegenseitig. Deswegen schaue ich gerade hier, ob ich etwas Passendes finde.
Auch für Andreas Kaulfuß, den Geschäftsführer des gleichnamigen Gartencenters, ist diese gegenseitige Unterstützung ein ganz wichtiges Anliegen. „Die Mehrheit der Fachhändler nimmt an der Aktion teil. Denn wir kleinen Anbieter schauen beim Lockdown in die Röhre, während die Discounter das große Geschäft machen,“ Auch in seinem Gartencenter äußern viele Kunden ihre Verbundenheit mit den Fachhändlern der Stadt.
Für Bodo Dolk bietet der verkaufsoffene Sonnabend die willkommene Gelegenheit, den eigenen vier Wänden für eine Zeit den Rücken zu kehren. „Zu Hause fällt einem sonst die Decke auf den Kopf,“ sagt er.
Der Eine-Welt-Laden in der Kirchstraße ist nach dem jetzigen Stand nicht von der Schließung betroffen. „Wir verkaufen Waren des täglichen Bedarf, darunter auch Lebensmittel,“ erklärt Frank Schneider. Bis zum 24. Dezember soll die Tür ihres Geschäfts daher offen bleiben.
Trotz der zu erwartenden Einbußen im Weihnachtsgeschäft bewahrt sich Hartmut Schirrock in seinem Geschäft für Uhren und Schmuck ein gerüttelt Maß Optimismus. „Das was jetzt auf uns zukommt, ist ebenso schmerzlich wie unausweichlich,“ sagt er. Die Politik musste angesichts der Zahlen handeln. Wir hoffen aber auf baldige bessere Zeiten, fügt er noch hinzu.