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Mittelsachsen: Kliniken bereiten sich auf Versorgung Geflüchteter vor

Nicht nur die Helios-Klinik in Leisnig kann schwer kranke Menschen aufnehmen. Eine Abteilung hat noch eine besondere Aktion initiiert.

Von Cathrin Reichelt
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Das Team der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin der Helios-Klinik Leisnig um Oberarzt Dr. Marco Leitzke (3. von rechts) hat eine Spendeninitiative gestartet.
Das Team der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin der Helios-Klinik Leisnig um Oberarzt Dr. Marco Leitzke (3. von rechts) hat eine Spendeninitiative gestartet. © Helios-Klinik

Mittelsachsen. Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine steigt täglich. Die Welle der Hilfsbereitschaft wird gleichermaßen größer. Auch die Kliniken in der Region stellen sich auf die Versorgung von zusätzlichen Patienten ein. Aber nicht nur das.

„Wir unterstützen alle Menschen, die im Rahmen der aktuellen humanitären Katastrophe in der Ukraine unsere Hilfe benötigen. Wir sind derzeit im Austausch mit verschiedenen Einrichtungen und bereiten Behandlungen für kranke und schwer kranke Menschen aus dem Ausland vor“, erklärt Stefan Möslein, Sprecher der Helios-Klinik Leisnig. Ein Hilfeersuchen in größerem Umfang gebe es derzeit aber noch nicht.

Klinikteam richtet Spendenkonto ein

Die Leisniger Klinik könne die generelle medizinische Versorgung von Geflüchteten sicherstellen und sei dazu im Austausch mit dem Landkreis und der Stadt Leisnig. „Sprachbarrieren können wir durch unsere Kollegen aus 14 verschiedenen Ländern, darunter auch Russland und Weißrussland, überbrücken“, so Möslein.

Durch die Erfahrungen der Corona-Wellen sei das Helios-Team zudem routiniert, um schnell die verfügbaren personellen und strukturellen Ressourcen bündeln und kurzfristig aufstocken zu können.

Außerdem hat das Team der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin um Oberarzt Dr. Marco Leitzke ein Spendenkonto eingerichtet. Das darin gesammelte Spendengeld soll komplett der Stadt Leisnig übergeben werden.

Diese plant, ukrainischen Flüchtlingsfamilien kostenfrei Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Spenden sind bis zum 24. März aber nicht nur über das Konto möglich. Auch die Stationsleitungen nehmen Geldspenden entgegen.

Verteilung erfolgt über Cluster

Das Klinikum Döbeln ist ebenfalls auf die Versorgung von Flüchtlingen vorbereitet. Die Organisation der Verteilung von Verletzten erfolge letztlich über die jeweiligen Cluster. Mittelsachsen gehört mit dem Landkreis Zwickau, Erzgebirgs- und Vogtlandkreis zum Cluster Chemnitz.

„Dort ist auch hinterlegt, welche Art von Verletzungen bei uns versorgt werden können“, sagt Kliniksprecherin Ulrike Träger. Im Döbelner Klinikum gebe es auch russischsprachige Mitarbeiter, „sodass die Sprachbarriere überwunden werden kann“.

Das Klinikum Mittweida ist als Lokales Trauma-Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU®) Teil eines strukturierten und flächendeckenden Verbundes von qualifizierten Kliniken in Deutschland zur adäquaten Schwerverletztenversorgung.

„Selbstverständlich besteht unsererseits die Bereitschaft, bei der Versorgung von Kriegsverwundeten aus der Ukraine mitzuwirken“, erklärt Pressesprecherin Ines Schreiber. Auch in Mittweida seien keine Sprachbarrieren zu befürchten, „da in unserem Hause mehrere Mitarbeiter über entsprechende Sprachkenntnisse verfügen, insbesondere russisch."

Spendenkonto von Helios Leisnig für Ukraine-Flüchtlinge:

Inhaber: elinor Treuhand e.V.

IBAN: DE48 4306 0967 7918 8877 00

BIC: GENODEM1GLS

Verwendungszweck: ELINORWYAT8S