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Leuchtende Nachtwolken: So können Sie das Wetterphänomen in Sachsen beobachten

Silbrige Schleier, die sich nachts am Himmel ausbreiten: Leuchtende Nachtwolken sind ein faszinierendes Naturschauspiel. Was es damit auf sich hat und wann man das Spektakel in Sachsen beobachten kann.

Von Annemarie Banek
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Leuchtende Nachtwolken kann man in der Morgen- und Abenddämmerung beobachten.
Leuchtende Nachtwolken kann man in der Morgen- und Abenddämmerung beobachten. © Archiv/Owen Humphreys/PA Wire/dpa

Sachsen. Im Sommer kann man trotz dunklem Nachthimmel zuweilen ein seltenes Wetterphänomen entdecken: leuchtenden Nachtwolken. Wer Glück hat, kann auch in Sachsen in den nächsten Tagen einen Blick auf sie erhaschen. Denn das Naturschauspiel tritt seit einigen Jahren immer häufiger auf.

Was sind leuchtende Nachtwolken?

Laut "Wetter Online" handelt es sich bei leuchtenden Nachtwolken "um silbrig-weiße, dünne Wolken". Dieses Phänomen, das im Sommer nachts am Himmel in Richtung Norden erscheint, wird auch als Noctilucent Clouds (NLC) bezeichnet. Seit einigen Jahrzehnten treten sie immer häufiger und früher im Jahr auf. Auch kann man sie inzwischen öfter in südlicheren Gegenden antreffen. Dass die leuchtenden Nachtwolken immer öfter zu sehen sind, hängt Experten zufolge auch mit dem Klimawandel zusammen. Ihre Entstehung ist dennoch nicht vollständig aufgeklärt.

Wie entstehen sie?

Die leuchtenden Wolken entstehen auf einer Höhe von über 80 Kilometern, in der Mesosphäre. Das ist viel höher als bei normalen Wolken, die sich in den untersten Schichten der Atmosphäre, bis in die Höhe von 13 Kilometern bilden. "Sie bestehen aus kleinsten Eiskristallen und sind so dünn und transparent, dass sie tagsüber unsichtbar bleiben", sagt Björn Goldhausen, Meteorologe und Sprecher bei "Wetter Online". Zwischen Mitte Mai und August ist die Temperatur in den Luftschichten 80 Kilometer über der Erde extrem niedrig und sinkt dort auf unter minus 130 Grad. Dann können sich aus Wasserdampf Eiskristalle bilden, aus denen die Leuchtenden Wolken entstehen.

Warum leuchten die Nachtwolken?

Ob die Nachtwolken leuchten, hängt von den Lichtverhältnissen ab. Damit die leuchtenden Nachtwolken zu sehen sind, muss die Sonne in einem bestimmten Winkel stehen. Das ist kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang der Fall, wenn die Sonne zwischen 6 und 16 Grad unter dem Horizont steht. Dann werden die leuchtenden Nachtwolken schräg von der Sonne angestrahlt und sind für den Menschen sichtbar. Aktuell sinkt die Sonne nicht mehr als 18 Grad unter den Horizont. Daher könnte man auch in Sachsen in den nächsten Tagen Glück haben und die leuchtenden Wolken beobachten.

Welche Farben haben die leuchtenden Nachtwolken?

Die hellen Wolken zeigen ein beeindruckendes Farbspiel. Sie erscheinen überwiegend silbrig-blau und manchmal auch in einem blassen gelben Ton. Oft sehen sie wie leuchtende Schleier mit einer faserigen Struktur aus. "Sie können aber auch als Streifen, Bänder, Wirbel und Wellen mit diffusen oder scharfen Kanten auftreten", so Goldhausen.

Wo und wann kann man sie beobachten?

Die leuchtenden Nachtwolken treten auf der Erde zwischen dem 47. und 60. Breitengrad auf. Das entspricht dem Raum zwischen Oslo und München. Allerdings treten sie seit den letzten Jahrzehnten auch in immer südlicheren Gebieten auf. In Deutschland kann man das Phänomen am Himmel am besten von Juni bis Juli beobachten, denn während der Zeit der Sommersonnenwende sind die Leuchtenden Wolken am besten zu sehen.

Vor allem die Abenddämmerung von 22 bis 23 Uhr und die sehr frühen Morgenstunden von 3 bis 4 Uhr bieten sich dafür an. Wenn der Himmel klar ist und man Richtung Norden schaut, kann man mit etwas Glück die Leuchtenden Wolken entdecken. Das ist in den nächsten Tagen auch in Sachsen möglich. Genau vorhersagen könne man die Leuchtenden Wolken, wie auch die Polarlichter aber nicht, so die Meteorologen von "Wetter Online".