Görlitz
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Wichtigste Gemeinde des Bistums erhält neuen Pfarrer

In Görlitz gibt es einen Wechsel. Norbert Joklitschke geht nach Niesky. Sein Nachfolger steht auch schon fest.

Von Sebastian Beutler
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Pfarrer Norbert Joklitschke verlässt Görlitz.
Pfarrer Norbert Joklitschke verlässt Görlitz. © Archivfoto: Pawel Sosnowski

Wenn auch mit knapp 30.000 nicht viele Katholiken dem Bistum Görlitz angehören, mit ein paar Besonderheiten kann es durchaus aufwarten. Dazu gehört auch, dass es die kleinste Diözese in Deutschland ist. Und im vergangenen Jahr kam noch eine hinzu: Es war das einzige Bistum deutschlandweit, das im Vergleich zum Vorjahr Christen hinzugewann.

Das ist vor allem der Zuwanderung von polnischen EU-Bürgern in Görlitz zu verdanken und die ist vor allem in der Gemeinde zum "Heiligen Wenzel" zu spüren. Sie war vor Jahren aus sechs Pfarreien gebildet worden. Inzwischen gehören über 7.300 Christen zu der Wenzel-Pfarrei, zu über einem Drittel sind es polnische Familien. Die Görlitzer ist die wichtigste der 17 Pfarreien im Bistum Görlitz, jeder vierte Katholik des Bistums gehört ihr an.

Görlitzer Pfarrer wollte kürzertreten

Und nun kündigt sich ein Wechsel auf der Pfarrstelle an. Norbert Joklitschke, der seit acht Jahren der Gemeinde vorsteht, wird zum 1. September nach Niesky wechseln.  Bistums-Sprecher Raphael Schmidt bestätigt die Personalie gegenüber der SZ. Joklitschke wird Ende Mai 64 Jahre alt. Er ist gebürtiger Görlitzer. Nach verschiedenen Pfarrstellen arbeitete er auch zwei Jahre in der Bistumsverwaltung, war schon designierter Generalvikar von Bischof Georg Zdarsa. Das zerschlug sich aber mit dem Weggang Zdarsas nach Augsburg 2010. 

In den vergangenen Jahren kämpfte Joklitschke mit einer schweren Krankheit, die vielfältigen Aufgaben der großen Gemeinde, die von Jauernick bis in die nördlichen und südlichen Ausleger von Görlitz reicht, zehrten zusätzlich an seinen Kräften. Nach SZ-Informationen drang er deshalb seit einiger Zeit auf Veränderungen, etwa auf zusätzliche personelle Unterstützung, auf eine Versetzung in eine kleinere Pfarrei oder in den Ruhestand. Bischof Wolfgang Ipolt entschied sich für die zweite der Alternativen: Norbert Joklitschke übernimmt im Spätsommer die Pfarrei "St. Josef" in Niesky. 

Nieskyer Geistlicher wird Seelsorger in den Gefängnissen

Pfarrer Krystian Burczek verlässt Niesky.
Pfarrer Krystian Burczek verlässt Niesky. © André Schulze

Dort ist derzeit Krystian Burczek Pfarrer. Ipolt hat ihn zum 31. August  von dieser Aufgabe entbunden. Als  Domkapitular gehört Burczek auch dem Görlitzer Domkapitel des "Heiligen Jakobus des Älteren" an, das bei der Bischofswahl ein wichtiges Wort mitspricht. In den vergangenen Monaten setzte sich Burczek auch über seine Gemeinde stark dafür ein, dass Niesky ein touristisches Schild an der Autobahn A 4 erhält, um auf die Holzbauten in der Stadt hinzuweisen. Nun also geht Burczeks Zeit in Niesky zu Ende. Er wird, wie Raphael Schmidt erklärt, künftig  als Gefängnis-Seelsorger in Cottbus und Görlitz tätig sein. In Görlitz ist er es jetzt schon. 

Senftenberger Pfarrer kommt nach Görlitz

Roland Elsner (li.), hier im Gespräch mit dem Pfarrer Karl-Heinz Grimm, wird neuer Pfarrer der Gemeinde "Heiliger Wenzel" in Görlitz.
Roland Elsner (li.), hier im Gespräch mit dem Pfarrer Karl-Heinz Grimm, wird neuer Pfarrer der Gemeinde "Heiliger Wenzel" in Görlitz. © Foto: Raphael Schmidt

Schließlich hat Ipolt auch bereits entschieden, wer Nachfolger von Norbert Joklitschke in Görlitz werden soll. Seine Wahl fiel auf Pfarrer Roland Elsner in Senftenberg. Der 50-Jährige ist für die Görlitzer Gemeinde aus verschiedenen Gründen besonders geeignet: Er war wie Joklitschke eine Zeit lang Diözesanjugendseelsorger - angesichts der vielen jungen Leute in der Görlitzer Gemeinde ist das von Vorteil. Zum anderen spricht er nicht nur Deutsch, sondern auch perfekt Polnisch.

Denn seine Wiege stand 1969 in Ratibor in Oberschlesien, noch als Kind übersiedelte er mit seiner Familie nach Deutschland. Geweiht wurde er 2001 in Görlitz. Dem schlossen sich Kaplanstellen in Hoyerswerda und Wittichenau an, über Cottbus, Forst und Döbern kam er 2015 nach Senftenberg. Als Leiter des Dekanats Cottbus-Neuzelle sammelte er auch Erfahrungen in der Leitung eines größeren Pfarr-Verbundes.

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