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Wilsdruff will neue Staus im Stadtgebiet verhindern

Im April starten Arbeiten am Dreieck Dresden-West. Bürger und Kommunalpolitiker machen sich Gedanken, damit sich Szenen aus 2018 nicht wiederholen.

Von Maik Brückner
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2018 kam es nach Unfällen an der Autobahnabfahrt Wilsdruff oft zu langen Staus. So auch am 10. Oktober, als in Fahrtrichtung Dresden ein litauischer Brummi-Fahrer das Stauende übersah und auf einen Sattelzug donnerte.
2018 kam es nach Unfällen an der Autobahnabfahrt Wilsdruff oft zu langen Staus. So auch am 10. Oktober, als in Fahrtrichtung Dresden ein litauischer Brummi-Fahrer das Stauende übersah und auf einen Sattelzug donnerte. © Archivfoto: Tino Plunert

In diesem Jahr wird die A 4 wieder zur Baustelle. Voraussichtlich im April soll die Straßendecke auf den Überfahrten zur A 17 ausgetauscht werden. Viele Bürger befürchten, dass es so wie bei den A 4-Bauarbeiten 2018 wieder zu Staus kommen wird.

Damals reagierten nicht alle Auto- und Lasterfahrer angemessen auf die Fahrbahnverengungen. Es wird, so die Befürchtung, wieder zu Unfällen kommen. Und das wird man nicht nur auf der Autobahn spüren, sondern auch im Stadtgebiet Wilsdruff. Bürgermeister Ralf Rother (CDU) hofft, dass die Straßenbaubehörde aus den Erfahrungen von 2018 gelernt hat und in diesem Jahr besser dafür sorgen wird, Staus zu vermeiden. Er hat einige Ideen, wie Staus vermieden werden können. Die Sächsische Zeitung erklärt sie und sagt, was das zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) dazu sagt.

Wie sollen Staus im Stadtgebiet Wilsdruff vermieden werden?

Wenn es zu Unfällen auf den Autobahnen kommt, nutzen viele Auto- und Lkw-Fahrer die Staats- und Bundesstraßen in der Nachbarschaft als Ausweichstrecken. So war es auch 2018 in Wilsdruff. Autos und Lkws quetschten sich durch die Wilsdruffer Ortsdurchfahrt, die von der Nossener Straße, der Wielandstraße, der Meißner Straße und den Sachsdorfer Weg gebildet wird. Es kam zu Staus. Ein Grund war offenbar, dass die Ampel an der Einmündung Sachsdorfer Weg/Umgehungsstraße auf die neuen Verkehrsströme nicht angemessen reagierte. Auch an der Kreuzung Dresdner Straße/Kesselsdorfer Straße und in Grumbach kam es zu Staus. Rother regte an, die Ampelschaltungen umzurüsten, damit diese besser auf neue Verkehrslagen reagieren können. Beim Landesamt sieht man dafür aber keine Notwendigkeit: „Mit dem Neubau der Ortsumgehung Kesselsdorf wurde bereits die Leistungsfähigkeit der Umleitungsstrecke für die A 4 und A 17 über die B 173 – S 36 – S 177 verbessert“, sagt Sprecherin Nicole Wernicke. Die Ampel an der Kreuzung Dresdner Straße/Kesselsdorfer Straße sei mit Sensoren ausgerüstet worden, die ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aus Richtung Autobahn erfassen und deshalb anders schalten. „In der Ortslage Wilsdruff ist eine Verbesserung der Verkehrssituation aufgrund der baulichen Verhältnisse nicht möglich“, so Wernicke. Zur Ampel an der Einmündung Sachsdorfer Weg/Umgehungsstraße äußerte sich die Sprecherin allerdings nicht.

Können Unfälle durch bessere Informationen vermieden werden?

Rother regt an, die Lkw- und Autofahrer im Vorfeld schon frühzeitig auf die Baustellen hinzuweisen. So werden sie schon zeitig über die Einschränkungen informiert. Gerade Lasterfahrern soll das helfen, Auffahrunfälle zu vermeiden. Im Landesamt will man diesen Hinweis offenbar beherzigen. Demnach sollen Auto- und Lkw-Fahrer „bei Bedarf“ bereits schon am Autobahndreieck Nossen auf die Baustelle hingewiesen werden. Ansonsten halte sich das Landesamt für Straßenbau und Verkehr an die gängige Praxis: Demnach werden zwei Kilometer vor der Baustelle die entsprechenden Schilder aufgestellt. „Damit haben alle Verkehrsteilnehmer genügend Zeit, sich auf die geänderten Verkehrsführungen einzustellen“, erläutert Sprecherin Wernicke.

© Grafik: SZ

Warum sind die Arbeiten am Dreieck West überhaupt notwendig?

Einige SZ-Leser wundern sich, warum die Arbeiten am Autobahndreieck überhaupt notwendig sind. Dazu gehört auch Günther Stockmann aus Stolpen. Die Straße sei doch noch gar nicht so alt. Weshalb muss die Straßenoberfläche dort ausgetauscht werden, fragt er sich. Lasuv-Sprecherin Nicole Wernicke dazu: Die Ein- und Ausfädelungsstreifen von der A 4 zur A 17 wurden im Jahr 2001 gebaut. Die Straßen wurden inzwischen verschlissen, weil sie sehr stark beansprucht wurden. Die automatische Straßenverkehrszählung am Standort Gompitz hat allein 2017 täglich rund 4 300 Lkws erfasst, die auf der A 17 Richtung Prag unterwegs waren, so Wernicke. Der Straßenaufbau sei „sehr hohen Belastungen ausgesetzt“. Die eingebaute Betonfahrbahn habe sich in der Folge als nicht so langlebig erwiesen wie gehofft. Die nun eingetretenen Schäden müssen daher schnell beseitigt werden, um die Verkehrssicherheit weiter zu gewährleisten.