Das historische Windrad von Grumbach könnte zu einem Wahrzeichen des Ortes werden. Gegenwärtig ist es kein Hingucker. Seit Jahren liegt das Rad selbst auf dem Boden. Das Gebäude und der Mast stehen etwas verloren in der Landschaft. An beiden gibt es erhebliche Schäden. Diese sollen nun beseitigt werden.
Der Stadt Wilsdruff ist es gelungen, einen Zuschuss aus dem EU-Förderprogramm Leader für die Sanierung zu akquirieren. Die ersten Arbeiten konnten ausgeschrieben werden.
Nun ist es so weit: Der Technische Ausschuss der Stadt Wilsdruff hat in seiner Sitzung am Donnerstag drei der vier Aufträge vergeben - einstimmig. Demnach wird die Lauensteiner Baufirma Zier für 44.700 Euro die Bauleistungen erbringen. Von allen drei Bietern legte das Unternehmen das wirtschaftlichste Angebot vor und lag deutlich unter der Kostenschätzung, die bei knapp 62.000 Euro lag.

Die Tischlerarbeiten werden von der Firma Auerbach und Hahn aus Grumbach für 4.200 Euro ausgeführt. Das Unternehmen sei das einzige gewesen, das auf die Ausschreibung reagiert habe, erklärte Baumamtsleiter André Börner. Das Angebot liegt rund 600 Euro unter der Kostenschätzung. Die Zimmereileistungen wird die Dachdeckerfirma Dachsel aus Klipphausen für 22.700 Euro übernehmen. Auch ihr Angebot rangiert unter der Kostenberechnung, in der die Planer von 28.400 Euro ausgingen.

Noch nicht vergeben wurden die Stahlbauleistungen. "Hier sind noch einige Abstimmungen notwendig", erklärte Bürgermeister Ralf Rother (CDU). Praktiker und Statiker suchen noch nach einer Lösung. Ist diese gefunden, werde man auch diese Leistung ausschreiben.
Die Windkraftanlage befindet sich an der Straße zwischen Grumbach und Tharandt. Errichtet wurde sie 1909 im Auftrag der damaligen Gemeinde Braunsdorf. Die Anlage sollte eine Pumpe antreiben, die Trinkwasser aus einem Brunnen zu einem Hochbehälter am Ortsrand von Braunsdorf befördern sollte. Das Windrad, das einige Mal umgebaut wurde, stellte bis 1982 die Trinkwasserversorgung in Braunsdorf sicher.
Ein Rastplatz mit Infotafel geplant
Das Windrad wurde mehrmals beschädigt, so bei Stürmen in den Jahren 2002, 2007 und 2013. Es wurde immer wieder repariert. 2013 musste es dann abgenommen werden, da die Kugellager verschlissen waren. Seither liegt die Konstruktion auf der Wiese.
Mehrere Bürger und Unternehmen bemühen sich seit Jahren um die Rekonstruktion. Unterstützung kam von der Stadt Wilsdruff. Das Rathaus möchte die Anlage aber nicht nur rekonstruieren, sondern auch zu einer Attraktion machen, die für Rad- und Autofahrer gut zu erreichen sein soll. Deshalb soll in der Nähe ein Rastplatz mit Parkplatz entstehen. Alles in allem wird die Rekonstruktion rund 236.000 Euro kosten. Unabhängig von Windrad ist ein Radweg in Planung, der Grumbach mit Tharandt verbinden soll.
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