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Immer mehr Wilsdruffer Baulücken verschwinden

Im Wilsdruffer Rathaus freut man sich über zahlreiche Bauanträge. Die Verwaltung möchte neben Lückenbebauung auch andere Wohnformen stärker in den Blick nehmen.

Von Maik Brückner
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Irgendwo steht in Wilsdruff immer ein Kran. Der Bauboom in der Stadt westlich von Dresden ist ungebrochen - am Rande der Kernstadt ist in den letzten Jahren ein neues Wohnviertel entstanden.
Irgendwo steht in Wilsdruff immer ein Kran. Der Bauboom in der Stadt westlich von Dresden ist ungebrochen - am Rande der Kernstadt ist in den letzten Jahren ein neues Wohnviertel entstanden. © Daniel Schäfer

Wilsdruff ist für viele Bauwillige immer noch eine beliebte Wohngegend. Darauf lassen Zahlen schließen, die die Stadtverwaltung jetzt vorgelegt hat. Demnach hat das Bauamt im vergangenen Jahr 114 Bauanträge bearbeitet. Das seien ähnlich viele wie im Jahr zuvor, erklärt Bürgermeister Ralf Rother (CDU). 2020 seien 121 Anträge über den Tisch von Bauamtsleiter André Börner gegangen. Das sei nur ein geringfügiger Rückgang, so Rother. Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren sei man weiter auf einem hohen Niveau.

Analysiert wurden auch die Standorte, wo die neuen Gebäude entstehen sollen. Demnach hat sich die Mehrheit der Anträge, konkret waren es 71 Prozent, auf Baulücken konzentriert. "Damit setzt sich auch der Trend der letzten Jahre weiter fort", stellt Rother fest. Bebaut werden Baulücken nicht nur in der Kernstadt, sondern über das ganze Stadtgebiet verteilt auch in den Ortsteilen. "Diese Entwicklung ist zu begrüßen, da es sich um eine sinnvolle Nachverdichtung in allen Ortsteilen handelt und keine landwirtschaftliche Nutzfläche verloren geht", urteilt der Bürgermeister.

2021 sind 73 Anfragen nach Bauland eingegangen

Allerdings gibt es auch einen Nachteil dieser Bebauung. Denn in einer Baulücke besteht in der Regel bereits Baurecht und allein der Eigentümer entscheidet, ob und wann er es nutzt oder vermarktet. Aus Sicht der Stadt sei das eine städtebauliche Herausforderung.

Anders verhalte es sich in einem Bebauungsplangebiet, so Rother. Hier könnte die Stadt das Angebot steuern. Doch auch hier gibt es Hürden. Das zeigte sich jüngst an der geplanten Ausweisung eines über drei Hektar großen Baugebietes am Wasserberg in Grumbach. Die Pläne stießen bei Anwohnern und auch im Stadtrat auf große Widerstände. Letztlich lehnte es eine Mehrheit im Stadtrat ab.

Das Thema Bauen wird den Stadtrat weiter beschäftigen. Denn die Nachfrage nach Bauland ist weiterhin ungebrochen groß und übersteigt das Angebot erheblich, sagt Rother. 2021 gingen 73 Anfragen zum Erwerb von freien Bauflächen ein. Das betraf alle Ortsteile. Nicht jedem Interessierten konnten Flächen angeboten werden.

Wie Rother weiter informiert, sind im Flächennutzungsplan der Stadt Wilsdruff noch weitere potenzielle Wohnungsbauflächen ausgewiesen. Stimmt der Stadtrat zu, könnten diese beginnend in diesem Jahr bedarfsgerecht entwickelt werden. Alternativ dazu möchte die Stadt Flächen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, für eine Bebauung vorbereiten, falls sie dafür geeignet sind.

In der weiteren Planung möchte die Stadt auch einer Anregung aus den Reihen des Stadtrates folgen. Demnach soll auch der Geschosswohnungsbau gefördert werden. "Gleichwohl wäre es wünschenswert, wenn sich der Trend zur Bebauung der vorhandenen Baulücken in Wilsdruff auch in den nächsten Jahren fortsetzt", so Rother.