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Wilsdruff regelt die Kinderbetreuung neu

Der Kindergartenverein übergibt die Kitas und Horte an einen neuen Träger. Zu dessen Form gibt es zwischen Verwaltung und Stadtrat einen Konsens.

Von Maik Brückner
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Die Kita Natur-Kinderland im Grumbach bekommt wie viele andere Kitas in Wilsdruff im Sommer einen neuen Betreiber. Das hat der Stadtrat beschlossen.
Die Kita Natur-Kinderland im Grumbach bekommt wie viele andere Kitas in Wilsdruff im Sommer einen neuen Betreiber. Das hat der Stadtrat beschlossen. © Karl-Ludwig Oberthür

Die Stadt Wilsdruff ordnet die Kinderbetreuung neu. Die Grundlagen dafür hat der Stadtrat in seinen letzten Sitzungen gelegt. Demnach wird ein Eigenbetrieb die Kitas und Horte zum 1. August vom Kindergartenverein übernehmen. Größere Veränderungen sind nicht geplant. Es werde nur eine andere Struktur geschaffen, erklärte Bürgermeister Ralf Rother (CDU).

Der Kindergartenverein wurde 1996 gegründet und übernahm damals eine Einrichtung auf dem Struthweg. In der Folge kamen weitere Kitas und auch Horte unter sein Dach. Derzeit sind es elf Kinderreinrichtungen mit rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese betreuen etwa 1.200 Kinder. Der ehrenamtlich geführte Verein habe in den letzten Jahren "sehr erfolgreich gearbeitet", betonte Rother im Stadtrat. Das Problem an dieser Struktur: Das Volumen der Arbeit ist immer größer geworden und der ehrenamtliche Vorstand haftet. Das habe die Stadt veranlasst, zu prüfen, ob diese Struktur zukunftsfähig ist. Man sei zu Schluss gekommen, den Verein durch eine andere Organisationsform zu ersetzen.

Als Nachfolgemodelle wurden ein Eigenbetrieb, ein Regiebetrieb und eine gemeinnützige GmbH geprüft. "Wir haben das unter verschiedenen Gesichtspunkten untersucht", so Rother. Aus Sicht der Stadt sei der vorteilhafteste Weg, einen Eigenbetrieb zu bilden. Hier sind die Gründungskosten vergleichsweise gering.

Doch nicht nur das spreche dafür: Ein Eigenbetrieb kann zum einen relativ selbstständig handeln, ist aber flexibler als ein Regiebetrieb. Zum anderen kann der Stadtrat Einfluss nehmen. Die von der Stadt notwendigen Zuschüsse unterliegen bei diesem Modell "den Grundsätzen der Sparsamkeit und der Wirtschaftlichkeit". Die Stadt geht davon aus, dass der Eigenbetrieb ein jährliches Haushaltsvolumen von zehn Millionen Euro haben werde.

Drei Alternativen geprüft

Rother versprach, dass sich an der Führung der einzelnen Einrichtung nichts ändern wird. Jede behalte ihr Konzept und werde dieses auch fortführen können. Von Vorteil sei auch, dass es zwischen der Stadt und dem Kindergartenverein seit vielen Jahren zu personellen Verflechtungen gekommen ist.

"Mit dem Eigenbetrieb rückt der Bereich nun noch näher an die Stadt heran", so Rother. Kein Mitarbeiter müsse überredet werden, im Eigenbetrieb tätig zu werden, da dieser faktisch zur Stadt gehört. "Beim Trinkwasser funktioniert das schon ähnlich." Der Stadtrat folgte dem Vorschlag bereits im März einstimmig.


Einen Monat später billigte der Stadtrat die notwendige Rahmenkonzeption sowie den Haushaltsplan mit dem dazugehörigen Wirtschaftsplan für die Monate August bis Dezember einstimmig. Die Verwaltung geht davon aus, dass im Gegensatz zu den Vorjahren nun mit einem geringeren Bedarf an Krippenplätzen und in der Folge der an Kindergartenplätzen zu rechnen ist. Im laufenden Jahr ist nicht damit zu rechnen, das der Eigenbetrieb, der Eigentümer von zwei Gebäuden wird, investieren muss. An beiden Gebäuden gebe es laut Verwaltung keinen Investitionsbedarf.