An den Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle wird ab Sonntagabend für 30 Stunden gestreikt. Laut der Gewerkschaft Verdi soll der Warnstreik am 28. Januar um 18 Uhr beginnen und am 30. Januar um 0 Uhr enden.
"Es wird zu starken Einschränkungen im Passagierverkehr kommen", informierte die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) auf ihrer Internetseite. Fluggäste sollten sich an ihre Fluggesellschaft oder ihren Reiseveranstalter für nähere Informationen zu den jeweiligen Verbindungen wenden.
Verdi begründet den Warnstreik damit, dass auch während des zweiten Verhandlungstermins mit der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) keine Annäherung erreicht worden sei. Die Gewerkschaft fordert 650 Euro mehr monatliches Gehalt für alle Mitarbeiter sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.
Ein Sprecher der MFAG erklärte gegenüber Sächsische.de, diese Forderungen seien weder mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, noch mit den erforderlichen Restrukturierungsprozessen vereinbar. Laut einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sind Sachsens Flughäfen ein Sanierungsfall.
Die Gewerkschaft Vedi erklärte, dass aus Sicht der Mitarbeiter zentrale Fragen zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens bisher unbeantwortet geblieben seinen. Dazu gehöre, welche Verantwortung das Management der MFAG dafür trage, dass die Flughäfen trotz unterdurchschnittlicher Löhne nicht wettbewerbsfähig seien. Die Löhne der Beschäftigten lägen bis zu einem Viertel unter den Einkommen an anderen Flughäfen.
- Mit unserem täglichen Newsletter "Politik in Sachsen" sind Sie immer bestens informiert. Hier geht es zur kostenlosen Anmeldung.
Laut Verdi habe die MFAG den Mitarbeitern eine Inflationsausgleichszahlung von 1.200 Euro und eine Tabellenerhöhung von 1,5 Prozent (mindestens 50 Euro) angeboten. Doch zeitgleich sollen laut Verhandlungsführer Paul Schmidt über einen "Zukunftstarifvertrag" im Zuge der Sanierung der Flughafengesellschaft freie Tage, Zuschläge und Sonderzahlungen gestrichen und die Arbeitszeit verlängert werden. "Das ist eine absolute Unverschämtheit", so Schmidt.
Ein Sprecher der MFAG erklärte nach der Streikankündigung, man bedauere Verdis Abbruch der Tarifverhandlungen. Um Arbeitsplätze langfristig zu sichern, sei es zwingend erforderlich, dass die Arbeitnehmerseite den Sanierungskurs unterstütze. "Daher setzen wir darauf, einen gemeinsamen Weg aus der Sanierung zu finden und sind weiter gesprächsbereit", so der Unternehmenssprecher.