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Braun weist im Wirecard-Prozess alle Anklagepunkte zurück

Der Ex-Chef des Finanzdienstleister wusste laut seiner Aussage gar nichts von Veruntreuungen und Fälschungen. Den Vorwurf des Bandenbetrugs weist er weit von sich.

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Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (r) betritt zu Beginn der Fortsetzung im Wirecard-Prozess den Gerichtssaal in München.
Der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun (r) betritt zu Beginn der Fortsetzung im Wirecard-Prozess den Gerichtssaal in München. © Peter Kneffel/dpa

München. Im Prozess um den mutmaßlichen Milliardenbetrug beim früheren Dax-Konzern Wirecard weist der ehemalige Vorstandschef Markus Braun sämtliche Vorwürfe der Anklage zurück. "Ich hatte keinerlei Kenntnisse von Fälschungen oder Veruntreuungen", sagte Braun am Montag vor der vierten Kammer des Landgerichts München. "Ich habe mich auch mit niemandem zu einer Bande zusammengeschlossen", betonte Braun in seiner ersten Stellungnahme zu den Vorwürfen seit Prozessbeginn im Dezember.

Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte sind Braun und zwei weitere frühere Wirecard-Manager wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Sie sollen laut Staatsanwaltschaft Umsätze in Milliardenhöhe erfunden, die Bilanzen gefälscht und die Kreditgeber des Unternehmens um über drei Milliarden Euro geprellt haben. Wirecard war im Sommer 2020 zusammengebrochen, nachdem das Unternehmen einräumen musste, dass 1,9 Milliarden Euro angeblich auf Treuhandkonten verbuchter Erlöse nicht auffindbar waren. "Ich hatte keine Kenntnis, dass diese Gelder veruntreut wurden", sagte Braun dazu.

Der bis 2020 in Dubai für Wirecard tätige Manager Oliver Bellenhaus tritt in dem Verfahren als Kronzeuge der Anklage auf und hat Braun im bisherigen Prozessverlauf schwer beschuldigt. Nach seiner Aussage war Braun ein alles dominierender Chef, der in den Milliardenbetrug voll eingebunden war. Seit Sommer 2020 sitzt der frühere Vorstandschef in Untersuchungshaft. (dpa)