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Dresdner Unternehmen baut eine der größten deutschen Windkraft-Anlagen

Mehr Strom durch weniger Windräder: In Sachsen-Anhalt werden Turbinen abgebaut, um mehr Energie zu erzeugen. Hinter der Entwicklung steckt eine Dresdner Firma.

Von Luisa Zenker
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Eines der größten Repowering-Projekte Europas entsteht mitten in Sachsen-Anhalt.
Eines der größten Repowering-Projekte Europas entsteht mitten in Sachsen-Anhalt. © VSB-Gruppe

Dresden/Jessen. Im Landkreis Wittenberg drehen sich bald weniger Windräder über dem Feld. Dafür werden sie doppelt so hoch sein und mehr als sechsmal so viel Energie leisten als vorher. Zu verantworten hat das die Dresdner Unternehmensgruppe VSB, die seit 1996 mehr als 700 Wind- und Photovoltaikanlagen gebaut haben. Doch dieses Projekt ist auch für das Unternehmen etwas besonderes: "Damit realisiert VSB im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt eines der größten Repowering-Projekte Europas", erklärt VSB-Sprecherin Sandy Richter. Als Repowering bezeichnet sie das Ersetzen von alten Windkraftanlagen mit neuen Windrädern. Größere Repowering-Anlagen als diese gibt es an Land bisher nur in Schweden und den Niederlanden.

Auf der Fläche des Windparks Elster sollen dann 16 moderne Riesenwindräder die bisherigen 50 Turbinen ersetzen. Statt 77 Meter ragen diese 165 Meter hoch in die Luft, und sind damit größer als der Kölner Dom. Ende 2024 geht der Windpark laut Unternehmensangaben in Betrieb. Doch bereits jetzt laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Seitdem das Unternehmen von der Genehmigung in diesen Wochen erfahren hat, baut es die bestehenden Anlagen vom Typ Enercon zurück. Die neuen Windräder von Siemens Gamesa sollen im Frühjahr errichtet und 2024 dann installiert werden. Nach Ende der Laufzeit verspricht Siemens Gamesa, die Turbinen mit einer Quote von 89 Prozent zu recyceln.

Mehr Abstand zur nächsten Siedlung

Ziel sie es, dass der umgebaute Windpark mit einer Gesamtleistung von 105,6 Megawatt jährlich rund 235 GWH Strom erzeugt. Damit können nach den Berechnungen der Unternehmen etwa 150.000 Menschen mit Energie versorgt werden. 150 Millionen Euro hat die VSB-Gruppe in die Repowering-Anlage gesteckt.

Da der Windpark dann 30 Prozent weniger Fläche benötigt, soll der übrige Teil des Areals renaturiert werden. Mit einem 10 Kilometer langen Eidechsenschutzzaun wolle man die dort lebenden Tiere vor den Bauarbeiten schützen. Der Abstand zur nächsten Siedlung vergrößert sich von derzeit 600 Metern auf mindestens 1.000 Meter.