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So heizt Mittelsachsen

Wie viele Menschen heizen mit Gas? Welchen Anteil machen Erneuerbare Energien aus? Deutschland und Mittelsachsen im Vergleich.

Von Lea Heilmann
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Die meisten privaten Haushalte heizen in Mittelsachsen mit Gas.
Die meisten privaten Haushalte heizen in Mittelsachsen mit Gas. © dpa-Zentralbild

Döbeln. Die steigenden Energiepreise beschäftigen sowohl Privatpersonen als auch Firmen. Besonders der Gaspreis ist in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen. Aber wie viele Haushalte heizen in Mittelsachsen eigentlich mit Gas und welche Energie wird in der Industrie eingesetzt?

In der Studie "Wie heizt Deutschland" haben die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder einen Überblick für Deutschland und einzelne Regionen geschaffen. Mehr als die Hälfte (52,2 Prozent) der privaten Haushalte in Deutschland heizen mit Gas. Danach folgen Heizöl (23,5 Prozent) und Fernwärme (14,3 Prozent).

Mehr Wärmepumpen in neugebauten Gebäuden

In der statistischen Region Chemnitz, die auch den Landkreis Mittelsachsen umfasst, werden vier Prozent mehr private Haushalte mit Gas beheizt als deutschlandweit. In der Region Chemnitz wird jedoch öfter mit Fernwärme als mit Heizöl geheizt. Im bundesweiten Vergleich kommt im Osten am häufigsten Fernwärme zum Einsatz.

Die Heizungen, die in neuen Wohngebäuden von 2016 bis 2020 eingebaut wurden, unterschieden sich kaum von dem älteren Bestand. Auch hier ist Gas der meist eingesetzte Rohstoff, wenn auch prozentual weniger (44,9 Prozent). Zugenommen haben vor allem Umweltthermie, also Wärmepumpen mit Luft oder Wasser. Etwa jedes dritte neugebaute Wohngebäude wird damit beheizt.

Die Daten für Gas und Umweltthermie für Mittelsachsen decken sich mit denen für Deutschland. Im Landkreis kommt die Geothermie mehr als doppelt so oft zum Einsatz (14,8 Prozent). Gerade in Ostsachsen werden über 15 Prozent der Neubauten mit Geothermie beheizt. Ist insgesamt Fernwärme sehr beliebt in Ostdeutschland, ist der Anteil bei neugebauten Häusern deutlich geringer. Nur in 0,8 Prozent der Wohngebäude wird Fernwärme verwendet.

Neben privaten Haushalten gibt es auch sogenannte Nichtwohngebäude wie Büros, Hotels, Fabriken oder landwirtschaftliche Gebäude. Dort wird etwa jedes zweite Haus nicht beheizt. In Mittelsachsen werden 68 Prozent nicht beheizt. Wenn doch Energie genutzt wird, dann sowohl im Landkreis als auch bundesweit überwiegend Gas.

Auch die Industrie verwendet vorrangig Erdgas. Seit 2015 ist der Anteil in Deutschland größer geworden. Der gesamte Energieverbrauch der Industrie beinhaltet sowohl den energetischen als auch den nichtenergetischen Verbrauch, also wenn Gas als Rohstoff zu Produkten verarbeitet wird.

7.000 Industrieunternehmen in Mittelsachsen nutzen Erdgas, das entspricht 52,9 Prozent. An zweiter Stelle folgt Strom (27,6 Prozent). Sonstige Energieträger machen 9,6 Prozent aus. Nur knapp zwei Prozent der mittelsächsischen Industrie setzt auf erneuerbare Energie.

Online-Seminar zu erneuerbaren Energien

Gas ist sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich noch immer die meistgenutzte Energieart. Viele Menschen sind aufgrund hoher Preise besorgt und suchen nach Alternativen. Von Teelichtöfen oder Outdoor-Heizungsgeräte raten Experten aber dringend ab. Doch auch wer seine Heizungsanlage erneuern oder neu bauen möchte, sollte sich vorher gut informieren.

Die Sächsische Energieagentur bietet für Bauherren, Handwerker und Interessierten ein Online-Seminar an, in dem mögliche Varianten und Kombinationen von Heizungssystemen mit erneuerbaren Energien aufgezeigt werden sollen. Dazu stellt die Agentur Informationen zur Wirtschaftlichkeit und aktuellen Fördermöglichkeiten bereit. Das Seminar ist für den 26. Oktober 2022, in der Zeit von 17 bis 18.30 Uhr geplant. Auf der Website der Energieagentur können sich Interessierte anmelden.