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Hartha will Quartierskonzept entwickeln

Das Gebiet umfasst den Wohnbereich Hartha Nord. Noch stehen alle Beteiligten aber ganz am Anfang.

Von Frank Korn
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Für das Wohngebiet Hartha Nord, das Foto zeigt den Bereich Nordstraße/Straße des Friedens, soll ein Quartierskonzept erstellt werden.
Für das Wohngebiet Hartha Nord, das Foto zeigt den Bereich Nordstraße/Straße des Friedens, soll ein Quartierskonzept erstellt werden. © Dietmar Thomas

Hartha. Der Gedanke ist nicht neu. Schon vor zwei Jahren fasste die Stadt Hartha den Plan, ein integriertes Quartierskonzept „Energetische Stadtsanierung“ erarbeiten zu lassen.

Jetzt soll das Konzept noch weiter gefasst werden. Die Stadt hat deshalb einen Gedankenaustausch angeregt. Bei dem Termin am späten Donnerstagnachmittag sind Vertreter der drei Wohnungsgenossenschaften Wohnbau, Kontakt und Fortschritt dabei gewesen. Auch der Landkreis Mittelsachsen als Träger des Harthaer Gymnasiums sowie der städtische Kultur- und Sportbetrieb sind involviert.

Für die Stadt bietet sich eine derartige quartiersbezogene Untersuchung im Bereich Hartha Nord an. Dabei werden Energiesparpotenziale aufgezeigt, Einsatzbereiche erneuerbarer Energieträger erfasst und konkrete Maßnahmen zur Minderung des Kohlendioxidausstoßes ermittelt. Außerdem spielen städtebauliche Aspekte eine große Rolle. Das Konzept soll als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für künftige energetische und bauliche Maßnahmen dienen.

Konzept durch KfW gefördert

Von einem solchen Konzept könnten auch private Hauseigentümer profitieren. Die Grundstücksbesitzer könnten ihre Häuser zum Beispiel an eine zentrale Energieversorgung anschließen lassen. Eine Pflicht sei das für die Eigentümer nicht.

Das Quartierskonzept sei gefördert durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Es müsse durch die Stadt beschlossen und ausgeschrieben werden, sagte der Vertreter einer Leipziger Beratungsfirma, der die Veranstaltung moderierte.

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Wie soll es städtebaulich in dem Quartier weitergehen?, sei eine der Fragen. Wer saniert wann in welcher Art und Weise, wo ist Rückbau oder Umbau geplant? Wo könnten altersgerechte Wohnungen entstehen? Dazu sei es erforderlich, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, sagte der Vertreter der Beratungsfirma.

Energieversorgung ist zentrales Thema

„Erst wenn klar ist, in welche Richtung es gehen soll, können sinnvolle Versorgungskonzepte aufgesetzt werden“, so der Leipziger. Im Kern dieser Konzepte stehe eine zentrale Energieversorgung, sowohl für Wärme als auch für Strom.

Wenn sich die Beteiligten auf eine Vorgehensweise geeinigt haben, könnten von einem geeigneten Unternehmen die verschiedenen Versorgungsvarianten ausgearbeitet werden. Gelinge es, dass sich die Partner auf eine Variante einigen, sei dann erfahrungsgemäß auch eine vertragsrechtliche Lösung unter den verschiedenen Gesellschaften möglich.

„Es geht jetzt vorwiegend darum, den Bestand zu erfassen. Wir müssen wissen, wie viele Wohnungseinheiten vorhanden sind, wie der Sanierungsstand ist“, sagte Sören Lungwitz vom Aufsichtsrat der Wohnbau Hartha.

Zunächst Arbeitsgrundlage schaffen

Die aktuelle Situation sei ein Argument dafür, zentrale Lösungen für die Energieversorgung zu schaffen. Damit würden auch stabilere Kosten garantiert und würde die jeweiligen Wohnungsgenossenschaften auch attraktiv für Mieter machen.

Vor zwei Jahren hatte die WBG Kontakt angeregt, eine gemeinsame Energieversorgung für das Gebiet Hartha Nord aufzubauen. Es sei im Sinne des Umweltschutzes zeitgemäß, wenn die Wohnungsunternehmen bei der Energieversorgung an einem Strang ziehen, hatte Jörg Keim, Vorstandsvorsitzender der WBG Kontakt damals gesagt.

Jetzt wird diese Frage drängender denn je. „Wir befassen uns schon seit einiger Zeit mit diesem Thema. Jetzt hat uns die Situation überrollt“, sagte Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos). Zunächst gehe es darum, eine Arbeitsgrundlage zu schaffen, so Kunze.