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Plauen und Oelsnitz sollen komplett mit Fernwärme versorgt werden

Geologen forschen im Vogtland an geothermischen Besonderheiten. Mit der Wärme aus der Erde will man dort unabhängiger von externer Energie werden.

Von Ulrich Wolf
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Ein aufgedrehter Brunnen demonstriert den Druck, unter dem das Thermalwasser in Schönbrunn steht.
Ein aufgedrehter Brunnen demonstriert den Druck, unter dem das Thermalwasser in Schönbrunn steht. © PR/LRA Vogtlandkreis

Schönbrunn/Plauen. Der Vogtlandkreis will zukünftig rund 80.000 Menschen und damit mehr als ein Drittel seiner Einwohner mit Fernwärme versorgen. Das kündigte Landrat Thomas Hennig (CDU) am Mittwoch in Schönbrunn bei Oelsnitz an.

Der Plan soll mithilfe von Geothermie verwirklicht werden. Wissenschaftler des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie des Geoforschungszentrums Potsdam untersuchen dazu Gestein im Bereich Schönbrunn. Dort wurde Thermalwasser mit rund 40 Grad Celsius bereits in rund 500 Metern Tiefe entdeckt. Auch der Einfluss aufsteigenden Magmas in rund 30 Kilometer Tiefe wird erforscht.

Mit dieser Erdwärme sollen in ein paar Jahren die Städte Oelsnitz und Plauen versorgt und darüber hinaus auch Strom für mehrere zehntausend Haushalte produziert werden. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das enorme Energiepotenzial aus der Tiefe im Vogtland nutzbar machen können", sagte Hennig. Für den Landkreis sei das ein großer Schritt hin zur Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit.

Das Bergbauunternehmen Wismut war bereits 1961 bei einer Bohrung in der Flussspatgrube Schönbrunn in etwa 500 Metern Tiefe auf das circa 40 Grad warme Thermalwasser gestoßen. Im nur wenige Kilometer entfernten Geilsdorf stieß man ebenfalls auf eine Thermalquelle, die seitdem mit bis zu 50 Metern Höhe aus dem Boden schießt.