Der Außenputz fehlt noch, ebenso wie das Pflaster vor dem Haus und die beleuchteten Reklameschilder an den beiden Giebeln. Aber innen steht Verkäuferin Kerstin Esser mit einem Lächeln hinter ihrer neuen Ladentheke und verkauft die ersten Wurst- und Fleischwaren in der neuen Verkaufsstelle der Fleischerei Schulze in Neudorf.
Vor dem Haus steht Fleischermeister Daniel Fritsche und begrüßt die ersten Kunden in der am Dienstag eröffneten Filiale. Die Mehrzahl der Leute kennt er, oder sie kennen ihn. Sind es doch vor allem Stammkunden, die dem 32-Jährigen zu seiner neuen Investition vor seiner eigenen Haustür gratulieren. Denn das Häuschen mit dem Laden ließ Daniel Fritsche auf seinem Grundstück, direkt an der Hauptstraße bauen.
Fleischermeister in dritter Generation
Daniel Fritsche, dessen Mutter eine geborene Schulze ist, führt die Fleischerei in dritter Generation fort - zusammen mit seiner Tante Angela Zschoch, fünf weiteren Mitarbeitern und einem Lehrling. Seine Gedanken sind an diesem Tag bei seinem verstorbenen Großvater, der einst die Fleischerei in Förstgen gründete. "Wenn das mein Großvater noch sehen könnte, wie seine Fleischerei sich entwickelt hat und selbst eine Filiale baut, er wäre stolz auf seine Nachfahren", sagt der Fleischermeister. Ja, sentimental darf man an so einem Tag auch mal werden.
Dennoch überwiegt die Freude, auch bei den Kunden. Ein Seniorenehepaar aus Kreba nutzt die Eröffnung, um sich nicht nur mit einem kulinarischen Begrüßungsgeschenk überraschen zu lassen, sondern auch gleich zum Einkauf. "Wir schätzen die Qualität, die die Fleischerei bietet und kaufen gern bei ihr ein", sagt die Ehefrau. Dass sie nun dafür nach Neudorf fahren müssen, ist für beide kein Problem: "Wir fahren öfter mit dem Auto hier vorbei, ab heute halten wir eben an, wenn wir etwas brauchen", so die Frau.
Kein Platz mehr in Kreba
Seit rund 25 Jahren hatte die Fleischerei Schulze ihre Verkaufsstelle in Kreba, am Abzweig nach Klitten. Dieses Jahr wurde ihr gekündigt, weil der Hausbesitzer eigene Pläne mit dem Laden im Erdgeschoss hat. Als Alternative bot sich das Grundstück von Daniel Fritsche an. Zunächst sollte das Stallgebäude in der früheren Wirtschaft umgebaut werden. Vom Zweck her hätte das gepasst, aber nicht von der Bausubstanz. "Wir entschlossen uns für einen Neubau, der in vier Monaten entstand".
Jetzt hat die Fleischerei nicht mehr nur einen Verkaufsraum, sondern auch einen zum Vorbereiten und Anrichten. Zudem finden die Kunden jetzt einen Parkplatz vor und müssen nicht mehr halb auf dem Bürgersteig parken. Somit hat sich für Kunden und Personal einiges verbessert.
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