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Keine durchgreifende Entspannung - Inflation bei 8,7 Prozent

Hohe Energie- und Nahrungsmittelpreise schieben die Inflation seit Monaten an. Eine durchgreifende Entspannung bei den Preisen zeichnet sich vorerst nicht ab.

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Die Inflation in Deutschland bleibt zu Beginn des laufenden Jahres hoch. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent
Die Inflation in Deutschland bleibt zu Beginn des laufenden Jahres hoch. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent © dpa/Moritz Frankenberg

Wiesbaden. Die Inflation in Deutschland bleibt zu Beginn des laufenden Jahres hoch. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Früheren Angaben zufolge lag die Jahresteuerungsrate im Dezember bei 8,6 Prozent und im November bei 10 Prozent. Durch eine turnusmäßige Revision könnten sich jedoch Änderungen ergeben. Die neu berechneten Daten und die endgültigen Ergebnisse für Januar sollen am 22. Februar veröffentlicht werden.

Zum Vormonat Dezember stiegen die Verbraucherpreise im Januar um 1,0 Prozent.

Gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel treiben die Inflation seit Monaten an. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft. Das kann den Konsum als wichtige Konjunkturstütze belasten.

Volkswirte erwarten derzeit keine durchgreifende Entspannung bei den Verbraucherpreisen im laufenden Jahr. "Es wäre gefährlich zu meinen, dass wir jetzt schon durch sind und das Inflationsproblem erledigt ist", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst der "Börsen-Zeitung".

Die Bundesregierung rechnet im Schnitt des laufenden Jahres mit einer Teuerungsrate von 6,0 Prozent in Europas größter Volkswirtschaft. Dämpfend würden sich die Strom- und Gaspreisbremsen auswirken. Allerdings könne der Staat nicht alle Folgen abfedern. "Die mit den hohen Preissteigerungen verbundenen realen Einkommens- und Kaufkraftverluste werden trotz der entlastenden Wirkungen der umfangreichen staatlichen Stützungsmaßnahmen die binnenwirtschaftliche Entwicklung belasten", hieß es im jüngsten Jahreswirtschaftsbericht der Regierung. Vor allem der private Konsum dürfte merklich nachgeben.

Im vergangenen Jahr hatte die Inflationsrate mit durchschnittlich 7,9 Prozent den höchsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik erreicht. Allerdings wurde die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert. 2021 hatten die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. (dpa)