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Diese Berufe werden in Sachsen besonders gesucht

Der wachsende Online-Handel lässt den Bedarf an Mitarbeitern in der Logistik steigen. Die Bertelsmann-Stiftung hat bundesweit Zahlen ausgewertet. Das sind die Ergebnisse für Sachsen - mit interaktiver Grafik.

Von Maximilian Helm & Nora Miethke
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Mitarbeiter sortieren im Logistikzentrum mithilfe von Computermonitoren und Scannern angelieferte Produkte in das Lager ein.
Mitarbeiter sortieren im Logistikzentrum mithilfe von Computermonitoren und Scannern angelieferte Produkte in das Lager ein. © Gregor Fischer/dpa

Dresden. Es sind nicht Software-Programmierer oder Pflegekräfte, die auf Online-Stellenbörsen in Sachsen am meisten gesucht werden, sondern Verkäuferinnen, Büro- und Sekretariatsfachkräfte oder Reinigungskräfte. Der Boom der Logistik-Branche, ausgelöst durch den von Corona befeuerten Onlinehandel, spiegelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt wieder. Laut dem Jobmonitor der Bertelsmann-Stiftung wurde im vergangenen Jahr in Stellenanzeigen im Freistaat am häufigsten nach Mitarbeitern in der Lagerwirtschaft gesucht. Demnach wurden rund 13.900 Mal Helfer und knapp 8.900 Fachkräfte per Anzeige in diesem Bereich gesucht. Auch schon im Jahr 2021 war Helfer in der Lagerwirtschaft der am häufigsten ausgeschriebene Job.

Der Jobmonitor analysiert Online-Stellenanzeigen und stellt die Ergebnisse monatsaktuell auf ebene von Landkreisen und kreisfreien Städten dar. Für die am Donnerstag veröffentlichte Studie wurden 45 Millionen Stellenanzeigen bundesweit ausgewertet. Danach liegt Sachsen voll im Trend. Im vergangenen Jahr war in 162 von 401 Kreisen Helfer und Helferinnen in der Lagerlogistik der gefragteste Beruf.

Auf Platz zwei der am häufigsten ausgeschriebenen Stellen landeten in Sachsen Reinigungskräfte (rund 10.900 Anzeigen), gefolgt von Büro- und Sekretariatsfachkräften (10.800 Anzeigen) sowie Verkäuferinnen und Verkäufer (knapp 10.000 Anzeigen). Der Jobmonitor zeigt auch, wie vielfältig Deutschland und sein Arbeitsmarkt sind. Auf Kreisebene landen 17 verschiedene Berufe auf dem jeweiligen ersten Platz. In Dresden belegten zum Beispiel im September Berufe in der Medieninformatik den Platz 1 im Berufe-Ranking, während in Leipzig am meisten Kranführer gesucht wurden.

„Darum braucht es regionalspezifische Maßnahmen“, sagt Gunvald Herdin, Leiter des Jobmonitors. Er soll als Diskussionsgrundlage für Kommunen und Länder dienen, die passenden Qualifizierungsmaßnahmen zu entwickeln. Beim Blick auf die Ergebnisse für Sachsen falle „die hohe Dichte an Fachkraftstellen unter den Top 10“ der gefragtesten Berufe auf, so Herdin. So würden vor allem Fachkräfte im Büro- und Sekretariatsbereich, im Verkauf und Vertrieb oder in der Pflege gesucht werden. Das seien Bereiche, die gut für Weiterbildungen geeignet seien. Es sei leichter für Menschen ohne Berufsabschluss, in Bereiche zu wechseln, wo sie schon Kompetenzen hätten. Daher empfiehlt Herdin, sich in Sachsen darauf zu konzentrieren, Menschen, die auf Helferniveau in bestimmten Branchen arbeiten, zu Fachkräften weiterzubilden und dafür entsprechende Förderprogramme aufzulegen.