Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Wirtschaft
Merken

Manager-Wirrwarr bei Mitteldeutscher Flughafen AG

Ein Sanierer war vermisst, für seinen Job in Leipzig gibt es eine Interimslösung. Nun soll der Ex-Condor-Chef die Flughäfen in Dresden und Leipzig flott machen, bestätigt aber wird das nicht.

Von Ulrich Wolf
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Kommt er, oder kommt er nicht? Ex-Condor-Chef Ralf Teckentrup ist als Sanierer für die Mitteldeutsche Flughafen AG im Gespräch.
Kommt er, oder kommt er nicht? Ex-Condor-Chef Ralf Teckentrup ist als Sanierer für die Mitteldeutsche Flughafen AG im Gespräch. © Archivbild: Helmut Fricke/dpa

Leipzig/Dresden. Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG), Betreiberin der Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle, kann einen Wechsel des Ex-Condor-Chefs Ralf Teckentrup in ihr Management derzeit nicht bestätigen. Das teilte MFAG-Pressesprecher Uwe Schuhart auf Anfrage von Sächsische.de am Donnerstag mit.

Über die mögliche Personalie Teckentrup hatte die Leipziger Volkszeitung bereits Ende Mai berichtet. Sein Name kursiere bereits in Luftfahrtkreisen, heißt es in dem Bericht. Er solle die defizitären Flughäfen in Leipzig und Dresden "umkrempeln".

Der 66 Jahre alte, im westfälischen Beckum geborene Wirtschaftsingenieur arbeitete zunächst bei der Lufthansa und bewahrte später die Fluggesellschaft Condor mehrfach vor der Insolvenz. Seine Zeit dort als Vorstandschef dort war erst voriges Jahr zu Ende gegangen; offiziell begann danach sein Ruhestand.

Stelle des bisherigen Sanierers interimistisch besetzt

Auch in einer weiteren Personalie hält sich die MFAG zurück. Der erst am 1. Februar an Bord geholte Sanierer Andreas Schafhirt ist zwar an seinem Wohnort in Berlin nicht mehr als vermisst gemeldet, doch in Leipzig wird er vorerst nicht weiterarbeiten. "Die Aufgaben des Chief Restructuring Officer (CRO) werden intern interimistisch übernommen, bis in diesem Fall Klarheit besteht", sagte MFAG-Sprecher Schuhart.

Die Ehefrau des 61 Jahre alten Sanierungs-Managers hatte ihren Mann im April als vermisst gemeldet. Am vergangenen Wochenende sei er wieder aufgetaucht, sagte ein Polizeisprecher dem Handelsblatt.

Die MFAG, die mehrheitlich dem Freistaat Sachsen gehört, hat rund 1.300 Konzernbeschäftigte und ist hochdefizitär. Sie kann sich nur mit Steuergeld über Wasser halten. Das Finanzloch war zu Jahresbeginn in einem Sanierungskonzept auf 145 Millionen Euro beziffert worden. Das Jahr 2022 hatte die MFAG dem Beteiligungsbericht Sachsen 2023 zufolge mit einem Verlust von 35,7 Millionen Euro abgeschlossen. 2021 betrug das Minus 38,3 Millionen Euro und 2020 rund 20,1 Millionen Euro.