Es ist ein überschaubarer Markt: 2.364 gebrauchte Elektroautos sind vergangenes Jahr in Sachsen verkauft worden. Das entspricht laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einem Anteil von einem Prozent am gesamten Gebrauchtmarkt mit 231.465 Besitzumschreibungen. Bundesweit sieht es ähnlich aus. Die niedrige Quote sei keineswegs nur den vergleichsweise hohen Preisen geschuldet, sagt der Autohändler und E-Auto-Pionier Frank Demmler aus Wilkau-Haßlau.
Herr Demmler, Sie verkaufen seit fast zehn Jahren Elektroautos. Woran liegt es, dass wenige gebrauchte Stromer ver- und gekauft werden?
Das hat verschiedene Gründe. Einer ist die seit fast zwei Jahren spürbare Verunsicherung in der Gesellschaft. Dadurch tendieren Menschen zu dem, was sie kennen und ihnen vertraut ist. Oder sie verschieben eine Kaufentscheidung – nicht nur beim Auto. Elektromobilität ist für die meisten immer noch etwas Neues, Ungewohntes.
Sind nicht schlicht die Durchschnittspreise für gebrauchte E-Autos zu hoch?
Das Argument muss man schon gelten lassen. Doch die Kaufentscheidung ist auch getrieben von der allgemeinen Stimmung. Da gibt es beim Thema E-Mobilität viel „Ich habe gehört...“ und „Man sagt...“. Auf der anderen Seite kommen Leute zu mir, die seit Kurzem eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach haben und sich jetzt fragen, was mit dem selbst erzeugten Strom passieren soll. Für das Gefühl „Ich verfahre meinen eigenen Strom“ treffen sie eine wirtschaftlich fragwürdige Entscheidung: Sie geben ihren intakten Verbrenner-Pkw ab, mit dem sie zufrieden waren, und steigen auf ein Elektroauto um.