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Oetker-Konzern schluckt großen sächsischen Getränkehändler in Zwickau

Altersbedingt verkaufen die Eigentümer den Getränkehändler Huster in Zwickau an eine Tochter des Oetker-Konzerns. Der baut seine Stellung in Sachsen damit aus.

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Flaschen mit alkoholfreiem Bier von verschiedenen Herstellern stehen in einem Getränkemarkt. Einen der größten sächsischen Händler der Branche gehört nun zum Oetker-Konzern.
Flaschen mit alkoholfreiem Bier von verschiedenen Herstellern stehen in einem Getränkemarkt. Einen der größten sächsischen Händler der Branche gehört nun zum Oetker-Konzern. © dpa

Zwickau/Bielefeld/Bonn. Das Bundeskartellamt hat einem großen Geschäft im sächsischen Getränkehandel zugestimmt. Die Bonner Behörde erteilte bereits Ende März die Freigabe für die Übernahme der Huster GmbH & Co Getränke-Großhandels-KG in Zwickau. Käufer ist ein Konkurrent, der zum Lebensmittelkonzern Dr. Oetker gehört.

Nach Angaben des Online-Portals Getränke-News trennten sich die Huster-Eigentümer altersbedingt von ihrer Firma. Über den Kaufpreis hätten die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme soll am 1. Mai abgeschlossen sein. Das Zwickauer Unternehmen hat nach eigenen Angaben 44 Standorte in Sachsen, zehn in Thüringen und zwei in Sachsen-Anhalt. Seine Geschichte reicht zurück bis 1924, als in Cainsdorf, einem heutigen Stadtteil von Zwickau, eine Biergroßhandlung und Mineralwasserfabrik entstand.

Dort produzierte nach der Enteignung 1972 der VEB Fruchtlimonaden im Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt rund 140.000 Hektoliter Limonade pro Jahr, darunter Vita Cola, Karena, Selters und Tonic. Während der Wende reprivatisierte die Treuhand den Betrieb. Er beschäftigt heute rund 300 Leute und ist nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz von gut 43 Millionen Euro größter Getränkehändler in Westsachsen.

Eigentümer sehen im Loslassen "schwierigen Prozess"

Die bisherigen Eigentümer von Huster sagten dem Online-Portal Geränke-News, es sei für sie "ein schwieriger Prozess, unser Lebenswerk, das wir nach der Wende aufgebaut haben, in eine neue Verantwortung zu übergeben." Bei dem neuen Eigentümer aber wisse man die Firma und ihre Mitarbeiter "in sehr guten und erfahrenen Händen".

Käufer ist die Ge­trän­ke Schenker Fach­groß­han­dels­-GmbH mit Sitz in Senftenberg. Der existiert seit gut 60 Jahren und war ebenfalls ein Familienbetrieb. Inzwischen jedoch gehört er zur Radeberger Gruppe, die wiederum zum Konzern Dr. August Oetker KG zählt. Schenker hat nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter. Das Einzugsgebiet reiche von Potsdam im Norden bis nach Dresden im Süden und im Westen von Herzberg bis nach Bad Muskau im Osten. (SZ/uwo)