Leben und Stil
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Verbraucherschützer warnen vor Billigmode-Shops

Onlinehändler werben oft mit sehr günstigen Angeboten für Kleidung. Dass man in China landet, erkennt man oft zu spät.

Von Sylvia Miskowiec
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Passt nicht? Dann wird es schwierig mit dem Zurückschicken.
Passt nicht? Dann wird es schwierig mit dem Zurückschicken. © dpa

Sie heißen matteoberlin.de, emma-keller.de oder wolffashion.de: Onlineshops, die preiswerte Mode verkaufen. Vor allem in sozialen Netzwerken werben die Händler massiv und animieren zum bequemen Kauf mit ein paar Klicks.

Dabei kann sich das vermeintliche Schnäppchen schnell als teurer Fehlkauf erweisen, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg. Denn Produktfotos und Artikelbeschreibungen hätten mit der Realität oft wenig gemein. Insbesondere Kleidung aus asiatischen Shops würde immer wieder erhebliche Mängel aufweisen. Auch die Größenangaben stimmten oft nicht mit den in der EU bekannten überein, wie Beschwerden zeigen.

Zurück nach China

Doch der chinesische Absender ist oft nicht sofort erkennbar. Denn neuerdings bieten auch Onlineshops mit niederländischer Unternehmensadresse im Impressum Billigmode an, die aus China geliefert wird. „Sie soll dann auch dorthin zurückgeschickt werden“, sagt Verbraucherschützerin Julia Rehberg. „Das kann mit sehr hohen Portokosten verbunden sein, die oft den eigentlichen Warenwert übersteigen.“ So kostet bei DHL ein unversicherter Päckchenversand in die Volksrepublik mindestens zwölf Euro. Soll alles als Paket versichert versendet werden, gehen die Preise bei 45,99 Euro los. Zusätzlich dazu sind Zollunterlagen auszufüllen.

Obwohl die Namen der Shops oft deutschsprachig sind, die Webadressen eine de-Länderkennung tragen und das Unternehmen in den Niederlanden ansässig zu sein scheint, befindet sich der Kundenservice in China. Doch diese Adresse werde in vielen Fällen erst während des Rückgabeprozesses bekannt gegeben, so Rehberg.

Käuferschutz nützt wenig

Wer auf den Käuferschutz bekannter Zahlungsdienstleister vertraut, um sein Geld für zurückgeschickte Ware zurückzubekommen, wiegt sich oft in falscher Sicherheit. Die Rücksendung der Ware wird in der Regel vorausgesetzt, um eine Erstattung von Paypal zu erhalten oder sich gegen eine Rechnung von Klarna wehren zu können. „Doch wer will zunächst 50 Euro fürs Porto zahlen, um dann 30 Euro gutgeschrieben zu bekommen“, sagt Rehberg.

„Shops, die man nicht kennt, sollte man genau prüfen und das Kleingedruckte zu Rücksendungen lesen“, rät Rehberg. Sind keine konkreten Informationen zu den Rückgabebedingungen zu finden, sei es besser, von einer Bestellung abzusehen. Die Hamburger Verbraucherzentrale hat im Internet eine Liste all jener bisher bekannten dubiosen Shops hinterlegt.