Wasserdampf statt Rauch - ein Kunsthandwerker aus dem Erzgebirge bringt einen Räuchermann ohne Räucherkerzen auf den Markt. Die neuartige Räucherfigur wird erstmals auf der Internationalen Weihnachtsmesse "Christmasworld" in Frankfurt/Main, die am Samstag startet, vorgestellt.

Lange Entwicklungszeit für neuartigen Räuchermann

Laut einer Mitteilung steht hinter dem Produkt eine fast dreijährige Entwicklungszeit. Dem Chef der Saico GmbH in Olbernhau, Frank Sajuns, kam die Idee dazu, als er von hohen Feinstaubbelastungen durch das Abbrennen von Räucherkerzen las. Für die Grundlagenforschung holte sich Sajuns Hilfe von der ITS Innovations &Technologieservice GmbH und der IfU GmbH in Lichtenau.

Bei der Forschungsarbeit ging es unter anderem darum, einen mit einem herkömmlichen Räuchermännchen vergleichbaren Ausstoß aus der Mundöffnung zu erreichen und physikalische Hindernisse beim Transport der Dampfpartikel durch den Körper der Räucherfigur zu überwinden. Ebenso mussten Schwierigkeiten bei der Verwendung und den spezifischen chemischen Eigenschaften von Duftstoffen für die homogene Verteilung des Duftstoffes technisch bewältigt werden, heißt es.

Das Räuchermännchen mit Ultraschallzerstäuber ist der Mitteilung zufolge bereits über ein eingetragenes "Gebrauchsmuster" beim Patentamt.

Wasser-Duftgemisch wird in Körper gefüllt

Das Wasser-Duftgemisch wird in den Körper der Räucherfigur eingefüllt. Zwischen acht und 15 Stunden kann das Räuchermännchen dampfen, je nach individueller Dampfeinstellung durch zwei unterschiedliche Schalterstellungen an der Räucherfigur je nach Duftempfinden der Anwender.

Es kann nach Angaben von Saico handelsübliches Duftöl verwendet werden. In einem weiteren Schritt will Saico gemeinsam mit einem Duftölhersteller aber auch fertige Wasser-Duft-Gemische anzubieten.

Die ersten beiden Räucherfiguren, ein Nachtwächter und Schneemann mit einer Größe von 70 Zentimetern sollen in diesem Jahr in die Serienproduktion gehen und schon bald durch kleinere Modelle ergänzt werden. Nachfrage nach dieser Neuheit erwartet Saico auch von Wellness-, Fitness- und Yoga-Studios, medizinischen Einrichtungen und Gastronomiebetrieben.

Sachsen erstmals mit Gemeinschaftsstand auf Messe

Der Freistaat Sachsen präsentiert sich in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit fünf Ausstellern auf der "Christmasworld". Neben dem von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) organisierten Gemeinschaftsstand nutzen gut 20 sächsische Unternehmen die Gelegenheit, als Einzelaussteller dabei zu sein. "Wir erhoffen uns gemeinsam mit der Branche dadurch noch mehr Aufmerksamkeit - insbesondere auch international", erklärt WFS-Geschäftsführer Thomas Horn. "Dabei geht es neben den bekannten Bestsellern auch um neue Angebote, die traditionelle Techniken mit modernen Einflüssen verbinden und so den Zeitgeschmack treffen."

Mit etwa 1.000 Beschäftigten erwirtschaften allein die Holzkunsthandwerker im Erzgebirge jährlich mehr als 50 Millionen Euro Umsatz, davon etwa 20 Prozent durch den Export ins Ausland.