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Sachsens ältestes Unternehmen ist gerettet

In nur drei Monaten ist die Sanierung der Eisenwerke Erla GmbH im Erzgebirge gelungen. Nun können die indischen Eigentümer im Erzgebirge einen weiteren Geschäftszweig aufbauen.

Von Ulrich Wolf
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Die Eisenwerke Erla GmbH im Erzgebirge kommt Ende Juli aus dem Insolvenzverfahren heraus.
Die Eisenwerke Erla GmbH im Erzgebirge kommt Ende Juli aus dem Insolvenzverfahren heraus. © Archiv/dpa

Schwarzenberg/Chemnitz. Das wohl älteste Unternehmens Sachsens ist erst einmal gerettet. Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Eisenwerk Erla GmbH, deren historische Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, werde zum Monatsende beendet werden. Das teilte der vom Amtsgericht Chemnitz eingesetzte Sachverwalter und Jurist Rüdiger Weiß mit. Alle 300 Arbeitsplätze seien gerettet worden.

Nur drei Monate nach Eröffnung des Verfahrens sei ein Sanierungsplan erstellt und den Gläubigern vorgelegt worden. Darunter zählten Vertreter der Agentur für Arbeit, der Stadtwerke Schwarzenberg, der Breitenbrunner Schmiederei Jungnickel sowie des Kreditversicherer Euler-Hermes. Diese hätten den Plan angenommen, hieß es.

"Eine schnelle und zielgerichtete Sanierung"

Die Gespräche mit den mehr als 50 Kunden seien ebenfalls "größtenteils sehr erfolgreich" gelaufen, auch die mit den Lieferanten. Nach Angaben von Geschäftsführer Enrico Fischer stünden die meisten Kunden "fest an der Seite" des Unternehmens. Nicht zuletzt dadurch "habe so eine schnelle und zielgerichtete Sanierung erfolgen" können.

Das Eisenwerk in der Nähe von Schwarzenberg im Erzgebirge gehört seit 2011 der indischen Dynamatic-Technologies-Gruppe. Deren Vorhaben, an dem Standort neben der bisherigen Produktion einen weiteren Geschäftszweig für die Herstellung von Komponenten für die Flugzeugindustrie aufzubauen, stehe nun nichts mehr im Wege, hieß es.

Das Eisenwerk in Erla hatte am 1. März eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Insbesondere wegen der hohen Rohstoff- und Energiekosten war die älteste noch produzierende Gießerei Deutschlands finanziell ins Schlingern geraten. Die Zeitung Freie Presse hatte Betriebsratschef Harry Rosen bereits im Frühjahr mit der Aussage zitiert, das Verfahren sehe er als "Chance für einen Schuldenschnitt".