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Signa Holding von Immobilien-Milliardär Benko meldet Insolvenz an

Galeria-Kaufhof, KaDeWe, Oberpollinger, Elbtower: Die Immobiliengruppe Signa ist zahlungsunfähig. Für die Warenhäuser in Sachsen könnte ein neues Kapitel beginnen.

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Die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko wird einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung stellen
Die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko wird einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung stellen © dpa/Marcel Kusch

Wien/Dresden. Die Signa-Gruppe des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko geht in die Insolvenz. Die Holding werde am Mittwoch beim Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beantragen, teilte der Konzern mit. "Trotz erheblicher Bemühungen" sei "die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt" worden", hieß es.

Zur der Gruppe gehören zahlreiche Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der Warenhauskonzern Galeria-Karstadt-Kaufhof. In Sachsen hat die Holding nach eigenen Angaben drei Standorte mit Häusern in Chemnitz, Dresden und Leipzig. Die Kette hatte Ende Oktober 2022 zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren Rettung in einem Insolvenzverfahren gesucht. Welche Folgen die neue Pleite hat, ist vorerst ungewiss. "Die Situation hat im Moment nicht unmittelbar negative Auswirkungen auf Galeria", hieß es aus Unternehmenskreisen. Man werde den Ausgang des Verfahrens abwarten. Signa hatte für die Sanierung 200 Millionen Euro zugesagt. Die ersten 50 Millionen sollten dem Vernehmen nach im Februar fließen.

In Hamburg baut Signa den 245 Meter hohen Elbtower. Weitere Großprojekte waren und sind das Hochhaus Vienna Twentytwo in Wien, die Luxus-Ferienanlage Chalet N am Arlberg, der Waltherpark in Bozen, das KaDeWe, der Femina-Palast, das Beam und das alte Bremsenwerk in Berlin oder das Oberpollinger in München.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz ist mit der Restrukturierung beauftragt worden.

Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten historisch niedriger Zinsen stark gewachsen. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges kämpft die Immobilienbranche mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen - auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont. (dpa/SZ)