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Glyphosat in Weihnachtsbaum aus Sächsischer Schweiz entdeckt

Die Umweltschutzorganisation BUND hat Weihnachtsbäume auf Pestizide getestet. Dabei ist sie auch an Verkaufsständen in Dresden fündig geworden.

Von Ulrich Wolf
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In einer Nordmanntanne aus der Sächsischen Schweiz, die als Weihnachtsbaum in Dresden verkauft wurde, hat der BUND Glyphosat nachgewiesen.
In einer Nordmanntanne aus der Sächsischen Schweiz, die als Weihnachtsbaum in Dresden verkauft wurde, hat der BUND Glyphosat nachgewiesen. © dpa

Dresden. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat bei einer in der Sächsischen Schweiz gezüchteten Nordmanntanne zwei Pestizid-Rückstände entdeckt. Einer davon sei Glyphosat, heißt es in einer Mitteilung der Umweltschutzorganisation am Dienstag.

Den Angaben zufolge testete der BUND Weihnachtsbäume in Deutschland auf Pestizidrückstände, darunter auch an zwei mobilen Verkaufsstellen in Dresden. Dabei sei die Nordmanntanne aus dem Erzgebirge gut weggekommen, bei ihr seien keinerlei gefährliche Pestizidrückstände aufgetaucht. Bei der Nordmanntanne aus der Sächsischen Schweiz hätten jedoch zwei Pestizide angeschlagen.

Insgesamt sei das beauftragte Labor bei 14 der insgesamt 19 getesteten Bäumen fündig geworden. Die BUND-Pestizidexpertin Corina Hölzel zufolge werden beim Anbau von Weihnachtsbäumen auf Plantagen "in großem Umfang Herbizide, Insektizide und Fungizide eingesetzt und offenbar auch Wirkstoffe ohne Zulassung". Leider zeige sich seit dem letzten Test vor drei Jahren "keine Veränderung hin zu mehr Biodiversitäts- und Umweltschutz".

Hölzel betonte, das gerade wieder in der EU zugelassene Herbizid Glyphosat habe weitreichende negative Auswirkung auf die Ökosysteme, da es "in großem Stil Futterpflanzen für Insekten" vernichtet. In fünf der 19 getesteten Weihnachtsbäume sei Glyphosat nachgewiesen worden.

Nach Angaben des BUND werden in Deutschland jährlich rund 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. 90 Prozent davon stammten aus heimischer Produktion. Die Plantagen dafür nähmen rund 50.000 Hektar in Anspruch.