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Kreuzotter und Schlingnatter: Landkreis SOE bittet zur Schlangensuche

Weil einige Schlangenarten in SOE immer seltener gesichtet werden, hat die Kreisverwaltung einen Aufruf gestartet. Sie will so die Forschung unterstützen.

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Zählen zu den Seltenheiten im Landkreis SOE: Schlingnattern. Eine Gefahr geht von ihnen keine aus. Die Tiere sind völlig ungiftig.
Zählen zu den Seltenheiten im Landkreis SOE: Schlingnattern. Eine Gefahr geht von ihnen keine aus. Die Tiere sind völlig ungiftig. © Heiko Staude

Der Landkreis begibt sich auf Schlangensuche. Genauer genommen haben die Untere Naturschutzbehörde und die Naturschutzstation Osterzgebirge einen Aufruf gestartet. Dieser richtet sich unter anderem an Waldbesucher. Wer von ihnen bei einem Spaziergang Kreuzotter oder Schlingnatter begegnet, sollte diese Beobachtungen den jeweiligen Stellen umgehend melden.

"Um die Tiere und deren schwindenden Lebensräume sinnvoll zu schützen, ist es nötig, herauszufinden, wo genau sie leben", erklärte das Landratsamt den Hintergrund der Maßnahme. "Schlangenarten werden immer seltener. Die Forschung braucht Unterstützung." Entdeckungen von Kreuzottern oder auch Schlingnattern in der freien Natur seien inzwischen ein besonderes Erlebnis.

Experten nehmen Infos zu Schlangen entgegen

Erst kürzlich sei die Kreuzotter zum „Reptil des Jahres“ ernannt worden, was auf ihre wachsende Seltenheit in ganz Deutschland hinweise. In Sachsen aber auch in Tschechien seien die Tiere mittlerweile stark gefährdet. Und das, obwohl Kreuzottern eine feste Funktion im heimischen Ökosystem hätten. Die Giftschlangen seien bräunlich oder grau gefärbt. Auf ihrem Rücken befände sich ein deutlich erkennbares schwarzes Zackenmuster. Das Gift der Kreuzottern verursacht meist Übelkeit und lokale Blutungen und schwächt den Kreislauf, heißt es vom Bayerischen Landesamt für Umwelt. Im Extremfall kann es auch zu einem Schock kommen.

Ebenfalls recht selten sind in der Region die nicht giftigen Schlingnattern anzutreffen. Auch über ihre Aufenthaltsorte wollen die Experten Gewissheit erlangen. Tiere dieser Art seien an einem dunklen Augenstreif gut zu erkennen, der sich an der Seite des Kopfes vom Nasenloch bis hin zum Hals zieht. Schlingnattern würden zudem einen braunschwarzen, oft herz- oder hufeisenförmigen Nackenfleck besitzen.

Wer entsprechende Exemplare bei seinem Streifzug durch den Landkreis entdeckt, sollte sich umgehend telefonisch mit der Naturschutzstation Osterzgebirge oder der Unteren Naturschutzbehörde in Verbindung setzen. Kontakt: 035056 233 950 beziehungsweise 03501 5153430. E-Mails samt Fotobeleg und Standortangabe werden darüber hinaus gern entgegengenommen - und zwar unter [email protected] oder [email protected]. (SZ/rk)