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Sachsens Gastgewerbe trotz höheren Preisen pessimistisch

Das Schnitzel und der Salat kosten in vielen Restaurants seit Jahresbeginn mehr. Viele sächsische Betriebe legen wegen der hohen Kosten und Steuern zudem mehr Ruhetage ein und öffnen kürzer.

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Seit dem 1. Januar ist die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent gestiegen.
Seit dem 1. Januar ist die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent gestiegen. © dpa/Sina Schuldt

Dresden. Die Hälfte der Betriebe im sächsischen Gastgewerbe blickt pessimistisch oder negativ ins Jahr 2024. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Sachsen hervor.

Die steigenden Kosten für Energie, Lebensmittel und Personal seien für die Betriebe die größte Herausforderung, sagte Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des sächsischen Dehoga, der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen zunehmende Bürokratie und die ausgelaufene reduzierten Mehrwertsteuer für Speisen.

Im Zuge der Coronakrise war die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie gut zwei Jahre lang auf sieben Prozent gesenkt worden. Seit 1. Januar wurde diese wieder auf den ursprünglichen Wert von 19 Prozent angehoben.

80 Prozent der Gastro-Betriebe erhöhten die Preise

Laut der Umfrage hätten knapp acht von zehn Betrieben wegen der gestiegenen Kosten die Preise erhöht, sagte Klein. "Zudem hat mehr als die Hälfte der Unternehmen das Angebot reduziert und auf geplante Investitionen verzichtet". Gut 40 Prozent gaben an, zusätzliche Ruhetage oder kürzere Öffnungszeiten eingeführt zu haben. Für eine Einschätzung, ob wegen der erhöhten Preise auch Gäste fernblieben, sei es noch zu früh.

"Es wird jetzt darauf ankommen, die Preiserhöhungen den Menschen zu erklären. Wer verdient denn daran? Das ist der Staat", betonte Klein. Seit 30 Jahren gebe es in Deutschland zu hohe Steuern auf Speisen in der Gastronomie. "Dabei ist Essen mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist eine Kultur. Und wir brauchen eine regionale Küche. Sowohl für die Bevölkerung als auch für den Wirtschaftskreislauf", betonte Klein.

Daher würden der Dehoga mit seinen Mitgliedern auch die große Demonstration der Bauern am Montag in Berlin unterstützen. Dazu werden mehrere Zehntausend Teilnehmer erwartet. Laut Dehoga gibt es in Sachsen gut 7.000 Unternehmen im Gastgewerbe, davon sind etwa 2.200 in dem Verband vertreten. (dpa)