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Unilever streicht Arbeitsplätze im Tütensuppenwerk Auerbach

Weniger Arbeitsplätze für Knorr-Tütensuppen aus Sachsen: Der Unilever-Konzern will Stellen in Auerbach streichen. Was die Gewerkschaft NGG unternimmt.

Von Georg Moeritz
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Der Lebensmittelkonzern Unilever will 80 Stellen im sächsischen Auerbach streichen, weil die Nachfrage nach Tütensuppen zurückgeht.
Der Lebensmittelkonzern Unilever will 80 Stellen im sächsischen Auerbach streichen, weil die Nachfrage nach Tütensuppen zurückgeht. © Archivfoto: dpa

Auerbach. Im Tütensuppenwerk des Konzerns Unilever in Auerbach im Vogtland sind 80 der 175 Arbeitsplätze in Gefahr. Drei Produktionslinien sollen demontiert werden, teilte die Gewerkschaft NGG am Donnerstag mit und kündigte Widerstand an. Ein Unternehmenssprecher von Unilever in Hamburg bestätigte auf Nachfrage von sächsische.de den geplanten Stellenabbau. Bis Oktober 2024 sollen 80 Stellen gestrichen werden.

In dem Betrieb werden Tütensuppen der Marke Knorr hergestellt. Gewerkschaftssekretär Thomas Lißner in Dresden sprach von einem Schock. Am Standort Auerbach würden seit mehr als 70 Jahren Lebensmittel produziert. Eine scheibchenweise Schließung werde die Nahrungsmittelgewerkschaft nicht hinnehmen. "Alle bleiben an Bord!", sagte Lißner. Die Unilever-Zentrale müsse ihre Entscheidung überprüfen und Alternativen entwickeln.

Unilever-Sprecherin Carolin Weber sagte auf Nachfrage, von einer scheibchenweisen Schließung könne keine Rede sein. Vielmehr habe die Schließung des ganzen Werks gedroht. Nun bekenne sich der Unilever-Konzern zu dem Standort in Sachsen, obwohl er auch Betriebe zum Beispiel in Polen habe. Weber bestätigte nicht, dass drei Produktionslinien abgebaut würden, vielmehr werde über die genauen Pläne noch diskutiert. Die Nachfrage nach Knorr-Tütensuppen sei gesunken, viele Konsumenten kochten heute "mehr frisch", sagte Weber.

Die NGG will mit den Beschäftigten, Betriebsrat und der örtlichen Politik in den nächsten Wochen eine Kampagne zum Erhalt des kompletten Standorts starten und Druck auf das Unternehmen ausüben. Lißner sagte, seit Jahren gehe das Auftragsvolumen bei Tütensuppen zurück. Die Unternehmensleitung habe es versäumt, den Produktionsstandort neu zu orientieren und weiterzuentwickeln. Unilever habe den Standort Auerbach im Jahr 2000 übernommen. Die Einschnitte seien auf einer Mitarbeiterversammlung im Knorr-Suppen-Werk am Mittag angekündigt worden.