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Donnerstag und Freitag: Warnstreiks an mehreren Flughäfen

Und es geht weiter mit den Streiks. Am Donnerstag und Freitag wollen Luftsicherheitskräfte an deutschen Flughäfen die Arbeit niederlegen. Welche Airports betroffen sind.

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Im Tarifkonflikt der Luftsicherheitskräfte an deutschen Flughäfen ruft die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks an diesem Donnerstag und Freitag auf.
Im Tarifkonflikt der Luftsicherheitskräfte an deutschen Flughäfen ruft die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks an diesem Donnerstag und Freitag auf. © dpa

Berlin. Die Gewerkschaft Verdi ruft die Luftsicherheitskräfte an mehreren deutschen Flughäfen erneut zu einem Warnstreik auf.

Am Donnerstag betrifft der ganztägige Ausstand nach Angaben der Gewerkschaft im Laufe der Nacht schrittweise die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden Baden, Köln und Berlin. Die Gewerkschaft rief Beschäftigte in der Fluggastkontrolle, in der Personen- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Servicebereichen dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Passagiere können nicht mehr in den Sicherheitsbereich kommen.

Etwa 90.000 Passagiere müssen sich wegen des angekündigten Warnstreiks am Donnerstag an den fünf deutschen Flughäfen nach Einschätzung des Flughafenverbandes ADV auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Der Verband rechnet aktuell mit mehr als 580 abgesagten Flugverbindungen allein am Donnerstag.


Auch am Freitag soll es Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen geben. Dann soll es nach Angaben von Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen. Der Flughafen Hannover teilte am Mittwoch mit: "Aus diesem Grund werden am Freitag, dem 15. März 2024 in der Zeit von 00:00 Uhr bis 12:00 Uhr keine Abflüge möglich sein. Ankünfte sind nicht betroffen."

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.

Im Bundesland Bayern sind diese Kräfte im Öffentlichen Dienst angestellt, für den ein anderer Tarifvertrag gilt.

Bei einer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar an elf größeren Flughäfen waren nach Schätzungen des Flughafenverbands ADV rund 1100 Flüge ausgefallen, weil Passagiere nicht mehr in die Sicherheitsbereiche gelangen konnten.

Fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatte die Gewerkschaft Verdi zudem am 7. März an den Flughäfen in Frankfurt und Hamburg zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Auch die Beschäftigten an den Personal- und Warenkontrollen am Flughafen Köln/Bonn traten in den Ausstand. Damit sollte insbesondere der Frachtverkehr getroffen werden.

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Neben dem Inflationsausgleich bedeute dies auch einen Reallohnzuwachs, hatte BDLS-Verhandlungsführer Frank Haindl erklärt. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.

Im Luftverkehr in Deutschland ist dies nur eine von mehreren Tarifauseinandersetzungen derzeit. Die meisten betreffen die Lufthansa und ihre Passagiere. Ungelöst ist unter anderem der Konflikt mit Verdi beim Lufthansa-Bodenpersonal und mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo beim Kabinenpersonal. (dpa)