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Lange Staus und tausende Fluggäste: Hier wird es zu Ostern in Sachsen besonders voll

Am Osterwochenende wird es voll auf den Straßen, Zügen und Flughäfen im Freistaat. Wo Reisende in Sachsen mit besonders viel Stau rechnen müssen und wie sie am besten durchkommen.

Von Erik-Holm Langhof & Henriette Kuhn
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Staus auf der Autobahn: Zu Ostern werden sie wieder auf zahlreichen Strecken auch in Sachsen erwartet.
Staus auf der Autobahn: Zu Ostern werden sie wieder auf zahlreichen Strecken auch in Sachsen erwartet. © Mia Bucher/dpa

Dresden/Berlin. Um Ostern herum ist gefühlt ganz Deutschland unterwegs: Ob zu Besuchen bei Verwandten, Kurztrips oder Urlaubsreisen. Entsprechend voll sind die Straßen am kommenden langen Feiertagswochenende (28. März bis 1. April 2024) - und zwar in jeglicher Richtung.

Staureichster Tag wird laut dem ADAC wohl der Gründonnerstag sein. Pendelnde sind auf dem Heimweg und Feiertagsreisende machen sich auf den Weg. Am Karfreitag dürfte sich zumindest das Lkw-Fahrverbot laut Auto Club Europa (ACE) mit weniger langen Staus bemerkbar machen. Samstag wird es dann wieder voller.

Das sind die Staustrecken im Osten

Am wenigsten Verkehr erwarten die Experten für Ostersonntag. Hier dürfte es auf den Fernstraßen einigermaßen entspannt zugehen. Dafür wird es Ostermontag noch einmal richtig voll, weil nicht nur das lange Wochenende endet, sondern auch die Ferien in Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt vorbei sind.

Das sind laut ADAC die größten Staustrecken am kommenden Wochenende in Sachsen, und zwar meist in beiden Richtungen:

  • A4 im Bereich Kreuz Chemnitz
  • A4 zwischen AS Siebenlehn und Dreieck Dresden-West
  • A4 Dresden – Görlitz
  • A14 Leipzig Richtung Nossen im Bereich AS Nossen-Nord und Dreieck Nossen
  • A17 im Bereich AS Pirna und Grenzübergang CZ

In Mitteldeutschland kommen außerdem folgende Strecken hinzu:

  • A4 im Bereich Hermsdorfer Kreuz
  • A9 Halle/Leipzig – Nürnberg, zwischen Thurland und Bitterfeld/Wolfen
  • A9 Halle/Leipzig – Nürnberg, zwischen Naumburg und Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Thüringen
  • A38 Leipzig – Göttingen in beiden Richtungen, zwischen Kreuz Rippachtal und Landesgrenze
  • A38 Göttingen – Leipzig, zwischen Leuna und Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt/Sachsen
  • A71 Erfurt – Sangerhausen

Nach Angaben der Automobilclubs in Deutschland ist die häufigste Ursache für Stau, dass durch Baustellen eine Spur wegfällt oder die Spuren verengt sind. Deshalb gibt es bei zugleich hohem Verkehrsaufkommen oft Autokolonnen.

Zwei Ausnahmen gibt es jedoch in Sachsen: Auf der A9 zwischen Nürnberg in Bayern und Leipzig erwarten die Automobilclubs durch das hohe Aufkommen von Lastwagen vor allem am Gründonnerstag Staus und Behinderungen. Gleiches gilt für die A4 zwischen Dresden und der Landesgrenze zu Polen.

Viel Verkehr auf dem Weg in die Naherholungsgebiete

Während es am Sonntag auf den Autobahnen etwas weniger voll sein dürfte, wird an diesem Tag mit einem hohen Verkehrsaufkommen auf dem Weg in die Naherholungsgebiete zu rechnen sein. Am Karsamstag sowie am Ostersonntag wird es sehr mild in Sachsen, was für viel Ausflugsverkehr etwa in die Sächsische Schweiz sorgen wird.

Mit Stau ist auch an diesen Tagen erneut rund um Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln zu rechnen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es chaotische Verkehrsverhältnisse gegeben. Der Parkplatz am Erdbeerhof war zeitweise überbelegt. Der Rückstau reichte auf der Abfahrt aus Richtung Leipzig bis auf die A14. Auch auf der B169 gab es lange Schlangen wartender Fahrzeuge. Da das Erlebnis-Dorf auch an Feiertagen geöffnet hat, dürften sich auch am Osterwochenende wieder viele Fahrzeuge rund um das Gelände stauen.

Diese Straßen ins Ausland werden besonders voll

Längere Fahrtzeiten müssen Urlauber auch auf den Fernstrecken der benachbarten Alpenländer einplanen. Laut dem ADAC sind in Österreich vor allem die West-, Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass- und Arlberg-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen betroffen. Außerdem werden zwischen Golling und Pfarrwerfen der Ofenauer- und Hieflertunnel sowie die Tunnelkette Werfen saniert.

Achtung: Für einen reduzierten Urlauberstrom hat Österreich auf einer beliebten Ausweichroute am Achensee in Richtung Zillertal eine sogenannte Dosierampel hinter der Grenze installiert. Am Karsamstag lässt sie erneut nur einen Bruchteil der Pkw durch.

Wo an Grenzübergängen mit Staus zu rechnen ist

In der Schweiz wird es voll auf der Gotthard-Route, den Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz. Und in Italien auf der Brennerroute, den Straßen des Puster-, Grödner- und Gadertals sowie des Vinschgaus. Staus drohen zudem auf den Hauptverbindungen von und nach Polen und der Niederlande.

Geht es über die Grenze, kostet auch das viel Zeit. Etwa durch Personenkontrollen bei der Einreise von Österreich nach Deutschland. Besonders betroffen sind laut dem ADAC die drei Autobahngrenzübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim). Voll kann es ebenso an den Grenzen nach Polen, Tschechien und in die Schweiz werden.

Worauf sich Bahnreisende einstellen müssen

Auch bei der Deutschen Bahn (DB) kommt es am Osterwochenende wie üblich zu einem hohen Reiseaufkommen. Streiks müssen Fahrgäste nach der Einigung im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der DB jedoch nicht befürchten.

Besonders am Gründonnerstag, Karfreitag und Ostermontag sind die Züge jedoch stark ausgelastet, wie ein Sprecher der DB auf Anfrage mitteilte. Bahnreisende sollen sich demnach rechtzeitig über ihre Fahrt informieren und einen Sitzplatz reservieren.

Die Verbindungen zwischen den Metropolen gehören zu den am stärksten gebuchten Zugstrecken, dazu gehören die Verbindungen Berlin und Hamburg sowie Frankfurt am Main und Berlin. "Wer flexibel reisen kann, sollte die Hauptreisezeiten meiden und eher nach Verbindungen am frühen Morgen und späteren Abend suchen."

So ist die Lage an den Flughäfen in Sachsen

Ein erhöhtes Aufkommen an Reisen erwarten auch die Flughäfen in Sachsen. Von Gründonnerstag bis Ostersonntag heben insgesamt 129 Passagiermaschinen von den Flughäfen in Sachsen ab - 46 in Dresden und 83 in Leipzig/Halle. Unter anderem werden Ziele am Mittelmeer, im Atlantik, am Roten Meer, am Persischen Golf sowie europäische Metropolen anflogen, wie die Mitteldeutsche Flughafen AG mitteilte. Allein Mallorca wird von Leipzig aus sechs Mal angeflogen, von Dresden aus drei Mal.

"Wir erwarten etwa 20.000 abfliegende Reisende. Das ist zum Auftakt der Ferien schon ein erhöhtes Aufkommen", sagte ein Sprecher. Grundsätzlich empfiehlt es sich, insbesondere für touristische Flüge rechtzeitig, also zwei Stunden vor Abflug, am Flughafen zu sein. (mit dpa)