Für die Industrie der Zukunft: Diesen neuen Ausbildungsberuf führt Sachsen ein
Sie kümmern sich darum, dass komplexe Maschinen rund laufen: Sachsen bildet ab sofort in Freiberg Produktionstechnologinnen und Produktionstechnologen aus. Wie aus einer Mitteilung des Landratsamtes Mittelsachsen vom Dienstag hervorgeht, wurde ein Antrag des Landkreises beim sächsischen Kultusministerium für den Bildungsgang Produktionstechnologe/-technologin an der Berufsschule "Julius Weisbach" genehmigt. Der Bescheid lege den Grundstein für eine dauerhafte Ausbildung in diesem Beruf am Standort Freiberg.
Den Ausbildungsberuf gibt es bereits seit 2008. Er ist aber laut der Mitteilung in Sachsen bislang nur marginal vertreten. Denn die Beschulung erfolgte außerhalb des Freistaates. Der nächste Ausbildungsstandort befand sich bislang in Ilmenau in Thüringen.
Neuer Ausbildungsberuf: Potenzial bei Automatisierung
Produktionstechnologinnen und Produktionstechnologen arbeiten in Industrieunternehmen aller Wirtschaftsbereiche, in denen moderne Industrieanlagen im Einsatz sind. Sie planen und optimieren Prozesse, richten Maschinen ein, führen Testreihen durch und erstellen Prüfprotokolle. Laut Landratsamt biete der Beruf großes Potenzial in Bereichen wie Automatisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0, Logistik und Qualitätsmanagement.
Jörg Höllmüller, zweiter Beigeordneter des Landkreises Mittelsachsen, betont: "Uns ist es gelungen, den Beruf des Produktionstechnologen bei zukünftigen Auszubildenden, Unternehmen, Kammern und Verbänden bekannt zu machen. Zusammen konnten wir aktiv Auszubildende gewinnen und so entscheidend zur Einrichtung des neuen Ausbildungsstandortes beitragen."
Derzeit absolvieren bereits zehn Jugendliche ihre Ausbildung zum Produktionstechnologen an der Berufsschule in Freiberg. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. Da die Lehrplaninhalte im ersten Ausbildungsjahr mit denen des Mechatronikers identisch sind, können beide Berufe gemeinsam unterrichtet werden.