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Wo ist der kleine Hektor geblieben?

Der Raubfalke von der Greifvogelwarte Oberlausitz ist während des Trainings davon geflogen. Nun hat sie einen Suchaufruf gestartet.

Von Constanze Junghanß
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Seit Montagabend wird Hektor vermisst.
Seit Montagabend wird Hektor vermisst. © Greifvogelwarte Oberlausitz

Hektor ist verschwunden. Einfach abgehauen. Dabei war der etwa vierjährige Raubvogel noch nie weg gewesen, wie Christian Siegert, der Chef der Greifvogelwarte Oberlausitz erzählt. Der Buntfalke machte sich während des täglichen Flugtrainings auf und davon. Das war am Montag Abend passiert. "Er entflog auf dem Feldweg in Lawalde in Richtung Sportplatz", berichtet Siegert. Gemeinsam mit Hektors Trainerin Lucia wurde der Falke stundenlang gesucht. Ohne Erfolg. 

Der Vogel blieb wie vom Erdboden verschluckt. Nun hofft die Greifvogelwarte auf Hilfe der Bevölkerung. Bei Facebook wurde ein Aufruf gestartet mit der Bitte, vor allem in Lawalde die Augen nach dem kleinen Falken offenzuhalten. Der Beitrag wurde bis Dienstagnachmittag fast 150 Mal geteilt. Das Schicksal von Hektor berührt die Leute. Kommentatoren wünschen viel Glück dabei, dass der Vogel wieder nach Hause findet.

Klein ist Hektor deshalb, weil der Vogel nicht viel größer als eine Amsel und auch nicht gefährlich sei, sagt Christian Siegert. Problem allerdings: Der zutrauliche Flatterer ist größeren Vögeln wie Elstern oder Krähen körperlich unterlegen. Ob die ihn als "Konkurrenten" ansehen, ist ungewiss. Die Unterscheidung von einem Wildvogel ist leicht: Hektor trägt Kurzfesseln, die an den Beinen offen sind. Rohes Fleisch steht auf seinem Speiseplan. "Wer ihn sieht, bitte kein Brot, Kuchen oder so was in der Art füttern", sagt Siegert. Davon könnte Hektor krank werden. 

Stattdessen bittet die Greifvogelwarte darum, bei einer Sichtung sofort zum Telefonhörer zu greifen, den Vogel zu beobachten und die Einrichtung zu informieren. Ihn einzufangen dagegen sei vermutlich für einen Laien schwer, wenngleich ein Versuch dazu unternommen werden könnte. Hektor ist nicht der erste Vogel, der sich von Lawalde aus aus dem Staub gemacht hat. "Vor vielen Jahren verschwand schon einmal ein Falke", sagt Siegert. Er kam nicht wieder. Was mit ihm passierte, ist unbekannt.

Ganz aufgeben will Christian Siegert die Hoffnung jetzt aber noch nicht, dass der Falke Hektor wieder auftaucht. Die Chancen, dass das Tier gefunden wird, sieht der Fachmann bei 50 Prozent.

Wer den Buntfalken sichtet, meldet sich bei Christian Siegert unter 0171/7718385

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