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Mutmaßlicher Schleuser bringt Flüchtlinge zur Grenzkontrolle in Zittau

Die Bundespolizei hat am Wochenende in und um Zittau erneut 78 Flüchtlinge aus Syrien, der Türkei und dem Iran in Gewahrsam genommen.

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Die Bundespolizei hat am Freitag diese Flüchtlinge in Hirschfelde aufgegriffen.
Die Bundespolizei hat am Freitag diese Flüchtlinge in Hirschfelde aufgegriffen. © © Blaulichtreport Zittau

Insgesamt 77 Migranten hat die Bundespolizei am zurückliegenden Wochenende in Zittau, Olbersdorf, Hirschfelde und Hartau aufgegriffen. Das teilt Bundespolizeisprecher Alfred Klaner mit.

Acht Männer aus Syrien und 13 aus der Türkei kamen am Freitag gegen 15.15 Uhr illegal über die Hirschfelder Neiße-Bahnbrücke von Polen nach Deutschland. "Fünf Minuten später kontrollierten Bundespolizisten die Gruppe am Hirschfelder Bahnhaltepunkt", teilte Klaner mit. Sie wurden in Gewahrsam genommen. Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Migranten auf polnischer Seite mit einem größeren Fahrzeug zur Grenze gebracht wurden und ermittelt nun wegen des Einschleusens von Ausländern.

26 Syrer hat die Bundespolizei am Freitagabend nach einem Bürgerhinweis in Olbersdorf aufgegriffen. "Zwischen 19 und 19.20 Uhr stoppten die Beamten 19 Männer, zwei Frauen und fünf Kinder, die während der Kontrolle keine für den Aufenthalt notwendigen Dokumente vorlegen konnten", so Klaner. "Offenbar hatten Schleuser die Gruppe auf tschechischer Seite zur Grenze gebracht."

Sieben Iraner im Alter von 22 bis 42 Jahren hat ein 20-jähriger Deutscher ebenfalls am Freitagabend mit einem Transporter in Polen abgeholt und sie zur Grenzkontrollstelle an der Zittauer Friedensstraße gebracht. "Hier reisten die Migranten zu Fuß ein und wurden in Gewahrsam genommen, weil sie keine Reisepässe besitzen", teilte Klaner mit. "Auch der Abholer musste mit zur Dienststelle." Dem in Süddeutschland lebenden Mann wird nicht nur vorgeworfen, die sechs Iraner und die eine Iranerin bei Porajów (Poritsch) abgeholt und zur Grenze gebracht zu haben. Vielmehr soll er auch geplant haben, die Gruppe später ins Landesinnere zu bringen. Ihm wird das Einschleusen von Ausländern vorgeworfen.

24 Syrer - Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder ab sechs Jahren - hat die Bundespolizei am Sonntag in mehreren Gruppen in Zittau und Hartau in Gewahrsam genommen. "Das deutsch-tschechische Fahndungsteam der Bundespolizei und der tschechischen Polizei kontrollierte auf tschechischer Grenzseite zwei mutmaßliche Schleuser", so Klaner. Dem Aufgriff waren Hinweise aus der Bevölkerung vorangegangen.

Den Ermittlungen zufolge hatten zwei 19- und 22-jährige Moldawier die Gruppe mit einem Mercedes-Benz Vito auf tschechischem Staatsgebiet zur deutschen Grenze gebracht und abgesetzt. Ihnen wird das Einschleusen von Ausländern vorgeworfen. Sie wurden an den Kriminaldienst der tschechischen Fremdenpolizei übergeben und später auf freien Fuß gesetzt.

In allen Fällen ermittelt die Bundespolizei gegen die Migranten wegen der mutmaßlichen illegalen Einreisen. (SZ)