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Studie empfiehlt: Zittaus Feuerwache soll umziehen

Die Stadt Zittau hat analysieren lassen, ob ein Neubau des Depots als Teil eines Rettungszentrums am Martin-Wehnert-Platz besser ist als eine Sanierung an der Franz-Könitzer-Straße. Woran das liegt.

Von Thomas Christmann
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Die Feuerwache hat ihren Sitz in der Franz-Könitzer-Straße. Doch der Komplex aus Neu- und Altbauten entspricht nicht mehr den Normen und Richtlinien.
Die Feuerwache hat ihren Sitz in der Franz-Könitzer-Straße. Doch der Komplex aus Neu- und Altbauten entspricht nicht mehr den Normen und Richtlinien. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Der Standort an der Franz-Könitzer-Straße 7 bis 11 in Zittau kann den Bedürfnissen einer modernen Feuerwehr bei den Themen Arbeits-, Brand- und Denkmalschutz sowie Energieeffizienz nicht mehr gerecht werden. Dazu eignet sich ein Neubau am Martin-Wehnert-Platz gegenüber des KVG-Geländes, auf dem besser noch ein Rettungszentrum für verschiedene Akteure zu errichten ist. Zu dem Ergebnis kommt eine am Donnerstag vorgestellte Machbarkeitsstudie, welche die Stadt bei den Planungsbüros "kollektiv stadtsucht" und "Trebschuh Trebschuh architektur" aus Cottbus beauftragte.

Ein Grund für die Empfehlung des Umzugs sind die geringeren Ausgaben: Bei einer Sanierung des bisherigen Gerätehauses muss die Stadt mit 19,6 Millionen Euro rechnen. Laut Architekt Christof Trebschuh verbunden mit der Einschränkung, "dass die wichtigen Punkte der Arbeitssicherheit und des Brandschutzes immer noch nicht geklärt sind". Für einen Neubau der Wache am Martin-Wehnert-Platz würde Zittau hingegen 11,8 Millionen Euro zahlen. Das favorisierte Rettungszentrum - mit DRK und DLRG als weitere Nutzer - kostet laut der Studie knapp 14,2 Millionen Euro, weil die benötigte Fläche von über 3.700 auf fast 4.500 Quadratmeter steigt.

Angefangen von gemeinsam genutzten Räumen über einfache Absprachen bis zur gegenseitigen Hilfe und bedarfsgerechter Anschaffungen: "Damit werden Synergien geschaffen", sagt Stadtplaner Lucas Opitz. Ein Umzug hätte auch keine negative Auswirkung auf die Ausrückzeit der Feuerwehr.

Nach einem ersten Entwurf ist ein dreigeschossiger Bau vorgesehen, der den gesetzlichen Standards entspricht und durch die benachbarte Mandaukaserne sowie Hospitalkirche auch denkmalschutzrechtlichen Anforderungen genügt. Im Zuge des Umzugs hat sich der Planer zudem überlegt, wie der restliche Platz aufgewertet werden kann. So stellt er sich östlich angrenzend Wohnungen für Studenten vor, im südlichen Bereich eine gewerbliche Nutzung.

Auch das Depot an der Franz-Könitzer-Straße soll nach dem Umzug anderweitig genutzt werden. So eignet sich die Fahrzeug-Halle nach Auskunft von Christof Trebschuh, um darin einen Teil des städtischen Fuhrparks unterzubringen. Nebenan kann er sich ein Bürgercafé, eine Werkstatt oder Coworking-Plätze vorstellen. Im ersten Obergeschoss Büros mit maximal 64 Arbeitsplätzen, beispielsweise für das Technische Rathaus. Der Keller bietet sich als Lager an. Die Kosten belaufen sich in dem Fall nur auf 8,8 Millionen Euro. Ein schrittweiser Ausbau sei problemlos möglich, so der Architekt.

Schon vor der Studie stand fest, dass das bisherige Gerätehaus nicht den Normen und Richtlinien entspricht. Die Anforderungen lassen sich aufgrund der historischen Gebäudestrukturen nur teilweise umsetzen, Sonderlösungen und Kompromisse sind die Folge. Die erst in den 1990er-Jahren gebauten Häuser mit der Nummer 9 und 11 gelten bereits als sanierungsbedürftig. Im Depot ist auch das Feuerwehrtechnische Zentrum integriert, als Servicestützpunkt für umliegende Wehren. Das kann mangels Platz nicht vollwertig genutzt werden. Hinzu kommt die erschwerte Verkehrsanbindung im Zentrum.

Deshalb zog die Stadt neben der Sanierung des Standorts den Neubau einer Wache, gar eines Rettungszentrums auf dem Martin-Wehnert-Platz in Betracht. Im nächsten Schritt soll der Rat entscheiden, ob er dem Ergebnis der Studie folgt.