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Marienthaler Nonnen wollen neuen Klosterverband bilden

Das Kloster St. Marienthal will künftig enger mit anderen Zisterziensern zusammenarbeiten. Der Vatikan muss dem noch zustimmen.

Von Jan Lange
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Das Kloster St. Marienthal gehört jetzt zum Verbund mitteldeutscher Klöster.
Das Kloster St. Marienthal gehört jetzt zum Verbund mitteldeutscher Klöster. © Sebastian Kahnert/dpa

Das Kloster St. Marienthal wird künftig der Kongregation der Heiligen Gertrud von Helfta angehören. Dabei handelt es sich um einen Klosterverband der mitteldeutschen Zisterzienserklöster Helfta, Langwaden, Marienstern und Marienthal.

Die Statuten der neuen Kongregation wurden von den beteiligten Konventen bereits im Herbst 2020 beschlossen und die Genehmigung im Vatikan beantragt. Die Zustimmung aus dem Vatikan für die Bildung einer neuen Kongregation der mitteldeutschen Klöster lässt noch auf sich warten. Die Marienthaler Äbtissin Elisabeth Vaterodt rechnet aber damit, dass die Anerkennung in diesem Jahr erfolgen wird.

Der Vatikan hat 2019 festgelegt, dass mehrere Klöster Föderationen bilden müssen. Die mitteldeutschen Zisterzienserklöster bilden schon länger eine lose Gemeinschaft, die sich regelmäßig trifft und austauscht. Das erste Treffen fand 2016 in Marienthal statt, danach folgten drei weitere Treffen. 2020 und 2021 mussten die in Marienthal geplanten Zusammenkünfte aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen.

Nach dem vierten Treffen in St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau wurde entschieden, eine Kongregation zu bilden, bei der die einzelnen Klöster aber autonom bleiben und weiterhin eine Äbtissin/Abt oder Priorin/Prior haben.

Die Marienthaler Abtei gehörte früher der böhmischen Kongregation von Reinsten Herzen Mariens an. In den vergangenen Jahren stand das Kloster St. Marienthal - wie auch die anderen drei Klöster - direkt unter der Aufsicht des Generalabts des Zisterzienserordens. Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori besuchte deshalb regelmäßig das Kloster an der Neiße.

Prior von Langwaden soll Kongregation leiten

Leiter der neuen Kongregation soll der Prior des Klosters Langwaden, Bruno Robeck, werden. Er steht dem Kloster in Grevenbroich (NRW) seit 2004 vor. Prior Bruno wird nach der Genehmigung des Klosterverbandes auch Mitglied im Stiftungsrat des Internationalen Begegnungszentrums (IBZ) sein, erklärt die Marienthaler Äbtissin, die nach eigener Aussage ein gutes Verhältnis zum Prior von Langwaden habe.

In dem neuen Klosterverband sollen wichtige Dinge der Klöster besprochen werden, auch wirtschaftliche Fragen. Angelegenheiten, die nur den einzelnen Konvent betreffen, werden laut Äbtissin Elisabeth Vaterodt weiterhin in den jeweiligen Klöstern entschieden. Dazu gehört die Aufnahme von Kandidatinnen, also neuen Schwestern. Die Wahl der Äbtissin bleibt auch in den Händen der Schwestern.

Der Konvent in Marienthal zählt aktuell acht Schwestern, von denen zwei über 80 Jahre alt sind. Zwei Schwestern sind zwischen 70 und 80 alt, die restlichen sind jünger als 70. Zu Letzteren gehört Äbtissin Elisabeth Vaterodt, die voriges Jahr 65 wurde und ihr fünfjähriges Weihejubiläum als Klosteroberin begehen konnte.

Die Klöster Helfta und Langwaden sind personell ähnlich groß wie Marienthal. Im Kloster St. Marienstern leben elf Schwestern, der Altersdurchschnitt liegt hier bei 63 Jahren.