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Drohnen im Kreis Görlitz sollen künftig Borkenkäfer erschnuppern

Mit seinem Waldwächter-Projekt geht der Kreis Görlitz einen Schritt weiter. Drohnen sollen künftig nicht nur beim Erkennen von Waldbränden helfen.

Von Jana Ulbrich
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Mit seinem 5G-Waldwächter-Projekt geht der Kreis Görlitz einen Schritt weiter. Drohnen sollen künftig nicht nur Waldbrände, sondern auch Borkenkäferschäden melden.
Mit seinem 5G-Waldwächter-Projekt geht der Kreis Görlitz einen Schritt weiter. Drohnen sollen künftig nicht nur Waldbrände, sondern auch Borkenkäferschäden melden. © Karl-Ludwig Oberthür

Das 5G-Waldwächter-Projekt im Kreis Görlitz hat bei einer großen Waldbrandübung auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz seine Feuertaufe gut bestanden. Das gab der Technische Dezernent des Landkreises Thomas Rublack bekannt. Jetzt soll das Projekt zur digitalen Überwachung der Wälder noch um einen Schritt erweitert werden.

Schon seit 2022 arbeitet der Landkreis gemeinsam mit Hochschulen und dem Fraunhofer-Institut an dem Forschungsprojekt: Mit digital vernetzten stationären Wachtürmen und mobilen Drohnen sollen künftige Waldbrände in der Region bereits frühzeitig erkannt und die Bilder in Echtzeit an ein Lagezentrum gemeldet werden. Einsatzkräfte können umgehend und zielgerichtet zum Einsatzort gelotst werden.

Und nicht nur bei Waldbränden sollen die Drohnen künftig helfen, sondern auch im Kampf gegen den Borkenkäfer. Genauso wie eine Rauchentwicklung sollen die Drohnen künftig auch Pheromone, also die Duftstoffe, einer Borkenkäferpopulation "riechen" können, erklärt der Dezernent. Auf diese Weise könnten die fliegenden Kameras zusätzlich zu den Fotos noch genauere und gezieltere Auskunft über den Borkenkäferbefall geben - auch dann, wenn der Befall an einem Baum noch gar nicht zu sehen ist.

Das Forschungsprojekt ist deutschlandweit bisher einmalig, so Rublack. Der Landkreis hat sich damit für den sächsischen Digitalpreis beworben. Das Projekt wird zu 100 Prozent vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. (SZ/ju)

Update, 23. März, 8 Uhr: In einer früheren Version hieß es, das Projekt werde vom Freistaat gefördert. Das war nicht korrekt. Fördergeber ist der Bund. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.