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Endlich wieder vor Publikum spielen

Wochenlang war Zittaus Theater geschlossen. Nun wird wieder gespielt - ab Samstag auch ein neues Stück: "Die Laborantin". Mit dabei ist Maria Weber.

Von Jan Lange
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Maria Weber spielt seit 2014 am Zittauer Theater.
Maria Weber spielt seit 2014 am Zittauer Theater. © Pawel Sosnowski

Die Aufregung vor jeder Vorstellung hat Maria Weber sehr vermisst. Ins Theater zu kommen, noch mal ins Textbuch zu gucken, die besondere Atmosphäre hinter der Bühne bevor sich der Vorhang öffnet - das fehlte ihr in den vergangenen Wochen.

Nun spielt sie wieder vor Publikum. Auch ein neues Stück: Am Samstag, dem 22. Januar, hat "Die Laborantin" Premiere. In der zweiten Dezemberwoche begannen dafür die Proben. "Wir konnten die ganze Zeit proben", erzählt die Zittauer Schauspielerin. Täglich wurden sie und ihre Kollegen getestet. Wenn ein Test nur ansatzweise die Eventualität einer Ansteckung anzeigte, sei sofort ein PCR-Test durchgeführt worden.

Das Zittauer Theater ist so bisher ganz gut durch die vierte Corona-Welle gekommen. Erkrankungen gab es zwar, aber der Zittauer Standort war nicht so betroffen wie der Görlitzer. Als eine Kollegin unter Corona-Verdacht stand, erfuhr sie viel Unterstützung von den anderen Ensemblemitgliedern, erzählt Maria Weber.

Nach der Aufhebung des Kultur-Lockdowns kann das Zittauer Ensemble wieder durchstarten. Bereits am vorigen Wochenende stand Maria Weber auf der Bühne, Samstag wurde "Offene Zweierbeziehung" gespielt. Die strahlenden, offenen Gesichter der Besucher zu sehen, sei so gut gewesen, meint Maria Weber. Das Zittauer Theater war trotz 2G plus-Regel gut besucht.

"Offene Zweierbeziehung" war auch das letzte Stück, das die 39-Jährige vor dem Kultur-Lockdown gespielt hat. "Freitag war Premiere, Samstag und Sonntag gab es zwei weitere Vorstellungen und ab Montag galt das Veranstaltungsverbot in Sachsen", sagt sie.

In dem neuen Stück "Die Laborantin" spielt Maria Weber die Rolle der Char.
In dem neuen Stück "Die Laborantin" spielt Maria Weber die Rolle der Char. © Theaterpremiere

Viel geprobt in den vergangenen Wochen

Geprobt hat Maria Weber zuletzt viel, neben dem neuen Stück "Die Laborantin" auch fürs Junge Konzert, in dem sie die Maria Papillon darstellt. Insofern unterscheidet sich die jüngste Theaterschließung von den zwei vorherigen. Da durften die Schauspieler nicht proben. "Die Aufmerksamkeit verschob sich in dieser Zeit auf private Dinge", blickt sie auf den mehrmonatigen zweiten Corona-Lockdown zurück. Langweilig sei es ihr dank der Familie nicht geworden.

Das Theater strukturiert sonst den Tag der Schauspieler. "Wenn man ihn selber takten muss, muss man die Disziplin finden, um sich körperlich fit zu halten. Das kostet Überwindung", sagt Maria Weber. Sie erhöhte ihr Sportpensum, war viel wandern und joggen. Aber es war auch wichtig, die Stimme weiter zu trainieren. Auf der Probebühne lernte sie Texte, holte sich Abläufe eines Stücks zurück ins Gedächtnis.

Je länger der Lockdown dauerte, um so anstrengender sei der Schwebezustand gewesen. Vor allem wollten die Schauspieler die Stücke, die sie zuvor geprobt hatten, auch vor Publikum aufführen. Und das nicht nur einmal. Denn Stücke entwickeln sich von Vorstellung zu Vorstellung weiter. Gleichzeitig bekommen die Darsteller ein Gefühl dafür, was bei den Zuschauern ankommt und wie es ankommt.

Bei einigen Stücken war das nicht möglich, da sie wegen der Theaterschließung nur kurz gespielt wurden. Für Maria Weber fühlt es sich an wie ein Geburtstagskuchen, der nur kurz angeguckt und dann stehen gelassen wird. Lieber wäre ihr, der Kuchen würde gegessen und sein Geschmack bewertet werden. Nun ist das in Sachsen wieder möglich.

- "Die Laborantin" hat am 22. Januar, 19.30 Uhr, Premiere. Weitere Vorstellungen gibt es am 29. Januar und 4. Februar, jeweils um 19.30 Uhr, sowie am 13. Februar um 15 Uhr.