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Senioren bestellen immer weniger "Essen auf Rädern" im Ostritzer Altenpflegeheim

Im Altenpflegeheim der Caritas werden immer weniger Außer-Haus-Portionen zubereitet. Das könnte bald Auswirkungen auf die Arbeitskräfte haben.

Von Frank-Uwe Michel
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Das Altenpflegeheim St. Antoni-Stift in Ostritz.
Das Altenpflegeheim St. Antoni-Stift in Ostritz. © SZ/fum

Essen auf Rädern scheint bei den Senioren in Ostritz und Umgebung nicht mehr so angesagt zu sein wie noch vor einigen Jahren. Das jedenfalls vermutet Silke Schulze, die das Caritas-Altenpflegeheim St. Antoni-Stift leitet. In der Küche dort werden täglich nur noch 60 bis 70 Außer-Haus-Portionen gekocht, abgesehen von den Essen für den Caritas-Kindergarten. Früher seien es deutlich mehr gewesen, sagt sie. Die Gründe kann sie nur vermuten.

Einer könnte in der Preisgestaltung liegen. Vor allem der steigende Strompreis, aber auch die Beschaffung der benötigten Lebensmittel, habe den Preis nach oben getrieben. Derzeit kostet eine Portion mit Zustellung 6,98 Euro. "Das aber ist längst nicht kostendeckend. Würden wir alle realen Kosten einbeziehen, lägen wir bei etwa 13 Euro." Dann aber, vermutet sie, würde das Essen aus dem Altenpflegeheim gar keiner mehr bestellen.

Deshalb behelfe man sich jetzt mit einer Mischkalkulation und rechne die Herstellungskosten für das Essen der 73 Heimbewohner sowie der Beschäftigten mit ein. "Das kann aber nicht so bleiben", so Silke Schulze. Bis zum Jahresende müsse eine Lösung her. Ihr Ziel: Die Verdopplung der Außer-Haus-Portionen. "Dann würde sich das Ganze tragen." Eine Möglichkeit sieht sie auch im Mittagstisch für Besucher nach vorheriger Anmeldung im Altenheim. Dann sei der Abgabepreis sogar geringer.

Für das Essen auf Rädern sind in der Küche des Ostritzer Unternehmens derzeit 1,5 Vollzeitarbeitsplätze eingeplant. Sollte sich die Zahl der verkauften Essen bis zum Jahresende nicht signifikant erhöhen, müssten hier Abstriche gemacht werden. Laut Silke Schulze würden dann die Stunden der Mitarbeiter reduziert.