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Auf altem Schlachthof: der erste Zittauer Storch ist da

Mit der Rückkehr der Störche kündigt sich der Frühling an. Durch den Klimawandel kommen die Vögel immer eher in ihre Brutgebiete.

Von Frank-Uwe Michel
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Der Storch in seinem Nest auf dem ehemaligen Schlachthof an der Zittauer Chopinstraße.
Der Storch in seinem Nest auf dem ehemaligen Schlachthof an der Zittauer Chopinstraße. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Am Freitag ist der erste Storch auf dem Nest im alten Zittauer Schlachthof gelandet. Nach Informationen des Chefs der Nabu-Regionalgruppe Zittau, Andreas Förster, ist es sogar der erste im Stadtgebiet. Im vergangenen Jahr ließ sich Meister Adebar erstmals am 7. März auf dem Schlachthof-Schornstein blicken, 2022 schon am 21. Februar. Dies sei die zeitigste Rückkehr in den zurückliegenden Jahren gewesen.

Wie ein Sprecher der Vogelschutzwarte Neschwitz bestätigt, gehört der Zittauer Storch zu den ersten Rückkehrern in Ostsachsen. Vermutlich habe er die Westroute über Spanien genommen und möglicherweise sogar auf der iberischen Halbinsel überwintert. Tiere, die über die Ostroute nach Ostafrika flögen, seien deutlich später dran, so der Experte.

Generell beobachten die Fachleute einen immer früheren Rückflug der Störche in ihre Brutgebiete. Verantwortlich dafür sei der Klimawandel. Im Westen Deutschlands gebe es sogar Tiere, die den Winter gar nicht mehr in südlichen Gefilden verbringen, sondern vor Ort bleiben.

In Sachsen, so der Sprecher der Vogelschutzwarte, sei der Storchbestand in den vergangenen Jahren recht stabil gewesen, in Ostsachsen habe er dagegen abgenommen. Bedingt durch die Trockenheit im Sommer war das Nahrungsangebot hier zu dürftig. Das Storchenpaar auf dem Schornstein des alten Zittauer Schlachthofes hatte im vergangenen Jahr zwei Jungtiere aufgezogen. Ein drittes hatte nicht überlebt.