Der Apfelbaum, der im Garten von Daniel Range in Niederoybin steht, trägt wieder 1.950 Eier. Weil er dieses Jahr arbeiten musste, übernahmen Vater Matthias und Onkel Andreas am vergangenen Freitag das Schmücken. Später kamen auch noch ihre Frauen dazu, um die letzten Exemplare aufzuhängen. Eine Aufgabe, die einige Stunden in Anspruch nahm. "Wir waren noch nicht richtig fertig, da standen die Leute schon und haben fotografiert", berichtet Mutter Susanne.

Der Oybiner Eierbaum ist seit über zwei Jahrzehnten ein Blickfang für Einheimische und Touristen. Um die Jahrtausendwende startete die Tradition, die Oma Erna mit ihrem Mann begann. Mit 200 Eiern begann das Paar, im Laufe der Zeit kamen immer mehr dazu. Dann starb der Mann und seine Frau hörte auf, weitere zu kaufen. Das Schmücken des Baumes führte sie aber mit der Familie fort. Am 8. November 2021 verstarb auch Oma Erna mit 85 Jahren. Auf der Todesanzeige war noch einmal ihr österlich geschmückter Baum abgebildet. Seither pflegt der Enkel das Grundstück, wohnt auch dort. Und so hängt nun die nächste Generation die Eier auf. "Erna hat bestimmt ihre Freude, wenn sie von oben runter schaut", sagt Susanne Range.

Doch die Eier gehen auch immer wieder mal kaputt, durch darauf herumpiekende Vögel oder die Witterung. Neue kaufen will die Familie nicht, höchstens alte reparieren. Und der Lager-Bestand ist seit diesem Jahr aufgebraucht. So könnte der Apfelbaum über die Zeit an Schmuck verlieren. "Doch bei 1.950 Stück dauert es eine Weile, bis das auffällt", meint die 65-Jährige. Noch ist allerdings unklar, ob die Familie überhaupt weitermacht. "Wir entscheiden das von Jahr zu Jahr", so die Olbersdorferin. Jetzt soll der Baum erstmal wieder bis nach Ostern geschmückt bleiben. Danach müssen Ranges die Eier abnehmen, sonst werden die Blätter zu groß.