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Turow-Millionen kommen in Tschechien an: Hradek schafft Biotop und Erholungsgebiet

Zittaus tschechische Nachbarstadt saniert für 400.000 Euro einen Feuerlöschteich und baut ihn zu einem See um. Die Hälfte der Kosten bezahlt Polen.

Von Petra Laurin
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Der Feuerlöschteich und die Umgebung in Dolni Sedlo, die nun in ein Biotop und Erholungszentrum umgewandelt werden.
Der Feuerlöschteich und die Umgebung in Dolni Sedlo, die nun in ein Biotop und Erholungszentrum umgewandelt werden. © Stadt Hrádek

Die Millionen der zwischen Polen und Tschechien für die Erweiterung und den Weiterbetrieb des Braunkohletagebaus Turow ausgehandelten Ausgleichszahlungen kommen nun in den tschechischen Grenzkommunen an: So kann Zittaus tschechische Nachbarstadt Hrádek nad Nisou (Grottau) jetzt zum Beispiel mithilfe des Geldes einen Schandfleck beseitigen und den baufälligen Feuerlöschteich im Ortsteil Dolní Sedlo (Spittelgrund) für rund 400.000 Euro in ein Biotop und Erholungsgebiet umwandeln. Die eine Hälfte der Kosten bezahlt Hradek selber, die andere stammt aus dem Turow-Topf. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und nächstes Jahr abgeschlossen sein, sagte Eva Malá, Sprecherin des Rathauses.

Zu dem Projekt gehört laut Jana Davidová aus dem Hradeker Rathaus unter anderem die Revitalisierung eines Neiße-Zuflusses, das Anlegen eines kleinen Stausees und die Verbesserung der Lebensbedingungen für Tiere in Flachwasserzonen des Baches. Für Besucher werden unter anderem Granittreppen an und ein Holzsteg auf dem See gebaut. Er wird wieder als Löschwasserreservoir genutzt.

Tschechien hatte vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Auswirkungen des Betriebes und der Erweiterung des an der Grenze gelegenen Tagebaus geklagt. Genau an dem Tag, als die Schlussplädoyers im Gerichtsverfahren gehalten wurden, einigten sich die Länder außergerichtlich.

Mit der Vereinbarung hat sich Polen verpflichtet, rund 45 Millionen Euro für mögliche Schäden durch den Betrieb und die Erweiterung des Tagebaus zu zahlen. Der Großteil des Geldes ist nötig, um die Wasserversorgung in grenznahen tschechischen Dörfern aufrechtzuerhalten.