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Zuckerfrei Tag 2: Schwindel und Ärger

Die ersten Suchterscheinungen machen Sächsische.de-Redakteur Henry Berndt zu schaffen. Auch der Einkauf im Supermarkt frustriert ihn.

Von Henry Berndt
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Das vier Meter lange Regal mit dem Zucker lässt Sächsische.de-Redakteur Henry Berndt links liegen.
Das vier Meter lange Regal mit dem Zucker lässt Sächsische.de-Redakteur Henry Berndt links liegen. © Henry Berndt

Niemand hat gesagt, dass es einfach wird. Doch dass schon der erste Tag meiner Zucker-Challenge mich so mitnehmen würde, das hätte ich dann doch nicht erwartet.

Ich weiß nicht, ob es psychosomatisch war, aber schon am Montagnachmittag wurde mir trotz eines ausgiebigen Mittagessens zunehmend schwindlig. Zeitweise glaubte ich, im Sitzen von meinem Bürostuhl zu kippen. Das eine oder andere Glas Wasser brachte kaum Besserung. Beim Laufen waren meine Beine wacklig. Dazu kamen erste Anflüge von Kopfschmerzen.

Mal im Ernst, das können doch nicht die Auswirkungen von wenigen Stunden ohne Zucker sein? Sooo viel Süßkram stopfe ich sonst ja nun auch nicht in mich rein. Effektiv fehlten mir zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein Apfel, eine Banane und eine Handvoll Gummibärchen. 

Daheim beim Abendbrot wurde es besser. Dafür spürte ich aber eine schlechte Laune in mir aufkommen, die ich nicht erklären konnte. Mit der Hoffnung auf einen besseren zweiten Tag ging ich schlafen.

Und siehe da: Der Dienstag läuft um einiges besser. Früh gab es wieder Müsli, mittags noch einmal die Kürbissuppe. Meine liebe Kollegin Nadja hat mir dazu extra Brot ohne Zuckerzusätze besorgt.

Dann stand der Großeinkauf mit Diätassistentin Christina Marquardt an.

Nur in wenigen Regalen werden Henry und die Diätassistentin Christina Marquardt fündig.
Nur in wenigen Regalen werden Henry und die Diätassistentin Christina Marquardt fündig. © Henry Berndt

Ich sag mal so, schwieriger war der Einkauf im Supermarkt eigentlich nur in der Woche, in der ich auf jegliche Plastikverpackungen verzichten wollte.

Auch diesmal lassen wir ganze Gänge links und recht liegen. Schon ein kurzer Blick in die Regal genügt, um sehen: Hier gibt es nichts, das keinen zugesetzten Zucker enthält.

Auf Obst verzichte ich ja wegen der vielen Fruktose. Beim Gemüse kann ich natürlich zuschlagen. Immerhin. Dann sieht's aber auch schon dünn aus. Jede Leckerei, die ich aus dem Regal nehme, wird sofort kritisch geprüft. In den meisten Fällen schüttelt Christina Marquardt dann den Kopf. 

Man kann sagen: Fast jedes verarbeitete Produkt hier ist mit Zucker versetzt, oder einem dieser Synonyme wie Magermilchpulver, Malzextrakt oder Dextrose.

Dem strengen Expertenblick von Christina Marquardt hat Henry wenig entgegenzusetzen.
Dem strengen Expertenblick von Christina Marquardt hat Henry wenig entgegenzusetzen. © Henry Berndt

Am Ende des Einkaufs ist kaum der Boden des großen Korbes bedeckt. Ich habe Eier, Mehl, Butter, Biowiener (überraschenderweise ohne Dextrose), Quark, Kartoffeln, passierte Tomaten und Joghurt. Daraus lässt sich schon was machen. Aber wie soll ich damit durch die ganze Woche kommen?

Das meiste Gemüse hole ich später noch aus dem Biomarkt. Das wird meine Basis.

Ein paar Grundnahrungsmittel findet Henry dann doch noch.
Ein paar Grundnahrungsmittel findet Henry dann doch noch. © Henry Berndt

Am Mittwoch will ich mir mal anschauen, welche andere Möglichkeiten es denn gibt, Nahrungsmittel zu süßen - und ob die wirklich gesünder sind als Zucker.

Bis dahin werde ich versuchen, die Gedanken an Kuchen und Kinderschokolade soweit wie möglich von mir wegzuschieben.

Habt Ihr Tipps, Kritik oder andere Anmerkungen zur Zucker-Challenge? Schreibt mir an [email protected] oder ruft mal durch unter 0351 48642234.

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