Das wird kein Spaß werden. So viel ist klar.  Etwa wie ein Raucher auf Nikotin-Entzug könnte ich mich fühlen, wenn ich auf Zucker in nahezu jeder Form verzichte, prophezeit mir Christina Marquardt. Die staatlich anerkannte Diät-Assistentin unterstützt mich in dieser Woche bei meiner Herausforderung. die mir bis vor wenigen Tagen noch völlig abwegig erschien: Von Montag bis Freitag keinen Zucker konsumieren. 

Bevor es losgehen kann, müssen die Regeln geklärt werden. Dabei zeigt sich schnell, dass es gar nicht so einfach ist, zu entscheiden, wo die Grenzen gezogen werden.

Haushaltszucker und Glukose sind tabu. Auch die fiesen versteckten Zusätze, die sich hinter Begriffen wie Magermilchpulver, Malzextrakt oder Agavendicksaft verstecken, kommen mir diese Woche nicht auf den Teller. Und auch auf Fruktose, ob als Zusatz oder im Obst, werde ich verzichten. 

Was aber ist mit Kartoffeln, die im Endeffekt auch aus Stärke, also Vielfachzucker bestehen? Die sind erlaubt, genauso wie die Laktose in Milch, Joghurt und Käse. Von irgendwas muss man sich ja ernähren.

Nachdem ich mit Christina Marquardt alle Details geklärt habe, kann es am Montagmorgen losgehen. Gefühlt habe ich schon beim Aufstehen einen Kloß im Magen, aber das ist vermutlich die Aufregung. 

Beim Frühstück muss ich mich nicht groß umstellen. Es gibt wie immer selbst gemixtes Müsli mit Haferflocken, Nüssen und Sonnenblumenkernen. Nur die Dinkelpops, Bananenstückchen und Rosinen lasse ich weg. Die Hafermilch dazu schmeckt zwar recht süß, enthält aber laut Zutatenliste nichts Verbotenes.

Bevor ich auf Arbeit starte, werfe ich nochmal einen kritischen Blick in den Kühlschrank. Wir kaufen sowieso schon relativ viele unverarbeitete Lebensmittel, aber bei dem ein oder anderen Produkt muss ich schon ein bisschen genauer hinschauen.

Der Tomaten-Rucola-Brotaufstrich zum Beispiel enthält Agavendicksaft. Um den muss sich also der Rest der Familie kümmern.

Auf Arbeit gehe ich erstmal selbstbewusst an den Dosen mit den Gummibärchen und Keksen vorbei, in die ich sonst immer mit vollen Händen greife. 

Es dauert allerdings nicht lange, da klopft der kleine Zuckerteufel im Gehirn an. Gegen 11 Uhr esse ich sonst immer meinen obligatorischen Vormittagsapfel. Ohne ihn glaube ich festzustellen, dass mir schon leicht schwindlig wird.

Ich rette mich bis in die Mittagszeit und bin vorbereitet. Zu Hause habe ich reichlich Kürbissuppe mit Kartoffeln, Möhren und Sellerie vorgekocht, die ich mir jetzt schmecken lasse, statt wie sonst runter in die Kantine zu gehen.

Ich bin äußerst gespannt, wann ich mit mir selbst die ersten richtig harten Psychokämpfe ausfechten muss. Klassische Süßigkeiten warten daheim in den Schubladen zum Glück keine. Aber der Nuss-Nougat-Aufstrich ist ja nicht weit.

Ich halte euch diese Woche auf dem Laufenden.

Am Dienstag werde ich mich mit Christina Marquardt zum Großeinkauf treffen. Also vorausgesetzt, wird finden im Supermarkt auch genügend zuckerfreie Produkte, um ohne Hunger durch die Woche zu kommen.

Habt Ihr Tipps, Kritik oder andere Anmerkungen zur Zucker-Challenge? Schreibt mir an [email protected] oder ruft mal durch unter 0351 48642234.