Mit 1.362 Neueintritten wuchs der sächsische ADFC im vergangenen Jahr um mehr als 17 Prozent und damit doppelt so schnell wie in den Jahren zuvor. Inzwischen hat der ADFC Sachsen 6.776 Mitglieder und ist damit einer der größten Vereine in ganz Sachsen und der am schnellsten wachsende Landesverband des ADFC.
Die meisten Mitglieder hat der ADFC Sachsen in den Großstädten, allen voran Dresden mit 3.800 und 1.500 in Leipzig. Auch in Chemnitz gibt es eine starke Ortsgruppe mit knapp 500 Mitgliedern. Ortsgruppen gibt es außerdem in Bautzen, Freiberg, Görlitz, Radebeul, Zittau und Zwickau.
"Radfahren liegt im Trend, selbst der Winter schreckt immer weniger Menschen ab, ihre Wege zur Arbeit mit dem Rad zurückzulegen", sagt Konrad Krause, der Geschäftsführer des ADFC Sachsen. Das sei erfreulich. Dagegen kritisiert er die "weitgehende Tatenlosigkeit, mit der viele Verkehrspolitiker den veränderten Mobilitätsbedürfnissen und Erwartungen" der Sachsen gegenüberstehen. "Gerade in der Mobilitätspolitik erwarten die Menschen keine Märchen von selbstfahrenden Autos oder Flugtaxis, sondern lückenlose und sichere Radwegenetze", sagt Krause. Diese riesige Lücke zwischen Erwartungen und Realität sei der Grund, warum immer mehr Leute den Verein als starke Stimme für das Fahrrad unterstützten.
Krause wünscht sich von den Stadtspitzen in Sachsen mehr Einsatz für sichere Radinfrastruktur. Gerade bei beengten Straßenverhältnissen stelle sich immer wieder die Frage: "Parkplätze oder Radweg?" Mit Blick auf mehrere tödliche Unfälle in den letzten Jahren, mehrere davon in Dresden, sagt der Geschäftsführer: "Wir können mit dem Ausbau des Radwegenetzes nicht immer erst warten, bis wieder ein Radfahrer tödlich verunglückt ist." Deshalb will der ADFC auch 2020 unter dem Motto "Mehr Platz fürs Rad" auf die Straße gehen und auf Lücken und Gefahrenstellen im Radwegenetz aufmerksam machen.