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Nachwuchs für grüne Jobs

Sachsen hat die Forstinspektoren-Ausbildung ausgebaut. Das Interesse daran ist groß. Nun haben 29 Männer und Frauen ihren Abschluss in der Tasche. Für den nächsten Durchgang gab es mehr Bewerbungen als Plätze.

Von Annett Kschieschan
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Leonhard Meis, Patricio Frohs und Felix Pierschel (v.l.) haben die Ausbildung zum Forstinspektor mit den besten Ergebnissen abgeschlossen. Auf sie warten spannende und verantwortungsvolle Aufgaben in der Waldwirtschaft.
Leonhard Meis, Patricio Frohs und Felix Pierschel (v.l.) haben die Ausbildung zum Forstinspektor mit den besten Ergebnissen abgeschlossen. Auf sie warten spannende und verantwortungsvolle Aufgaben in der Waldwirtschaft. © Andy Gerstenberger/Sachsenforst

Der Wald, auch der sächsische, leidet. Das sieht jeder, der mit offenen Augen in der Sächsischen Schweiz oder im Erzgebirge unterwegs ist. Und auch in den Heideregionen hat spätestens der jüngste, dürregeplagte Sommer gezeigt, dass die hiesigen Wälder Hilfe brauchen. 29 junge Männer und Frauen wollen in den nächsten Jahren dazu beitragen, dass es Sachsens Wäldern perspektivisch wieder besser geht. Sie haben gerade die Ausbildung zu Forstinspektoren abgeschlossen.

Ihre Berufschancen seien bestens, betont man beim Sachsenforst, der diese spezielle Ausbildung zuletzt mit Unterstützung des Umweltministeriums ausgebaut hatte. Sie befähigt demnach „zur Übernahme hoheitlicher Aufgaben im gehobenen Forstdienst, unter anderem zur Leitung von Forstrevieren“.

Waldumbau und Klimawandel

Aber auch in Waldschulheimen, Baumschulen oder in der Verwaltung ist Expertise gefragt. Dass die Reviere Nachwuchs brauchen, ist unstrittig. Nicht nur der Staatsbetrieb selbst steht bei der Waldpflege und -bewirtschaftung vor großen Herausforderungen. Auch andere Forstbehörden sowie die privaten Waldbesitzer sind auf die fachliche Kompetenz der Forstinspektorinnen und -inspektoren angewiesen. Dementsprechend erhielten alle der aktuellen Absolventinnen und Absolventen ein Übernahmeangebot. „Die Qualität der Laufbahnausbildung ist sehr gut und wird überall anerkannt“, so Mike Eller, Personalchef von Sachsenforst. Durch die gestiegene Zahl der Absolventen seien die Prüfungen selbst durchaus herausfordernd gewesen, insbesondere der praktische Teil der Waldprüfung im Moritzburger Revier. „Die Anforderungen in Naturschutz und Forsttechnik, durch Digitalisierung und moderne Methoden der Waldbewirtschaftung steigen stetig“, so der Personalchef und schaut auch deshalb bereits auf die nächsten Jahrgänge.

Vor wenigen Tagen begannen erneut 27 junge Leute ihre Laufbahnausbildung für den gehobenen Dienst. Beworben hatten sich insgesamt 72 Männer und Frauen. Ein Zeichen dafür, dass das Interesse an den sogenannten grünen Jobs steigt.

Eine Entwicklung, die auch den zuständigen Minister freut. „Die Wälder in Sachsen brauchen gute Fachleute – und das angesichts der Klimakrise mehr denn je. Frühjahr und Sommer waren auch in diesem Jahr viel zu trocken und die Borkenkäferkalamität hält an. Wir müssen also massive Waldschäden bewältigen und gleichzeitig die Wälder mit integrativer, naturgemäßer Bewirtschaftung vor weiteren Schäden bewahren“, so Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Wolfram Günther. Hinzu komme der Umbau der hiesigen Wälder weg von Monokulturen zu widerstandsfähigen Mischwäldern.