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Flutschäden am Wolfsgraben in Bad Schandau werden repariert

Das Hochwasser vom Sommer Juli 2021 hat schwere Schäden am Wolfsgraben in Bad Schandau hinterlassen. In ein paar Monaten kann die Sanierung starten.

Von Dirk Schulze
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Sandsäcke sichern notdürftig die aufgerissene Böschung. Der Herbstgraben in Bad Schandau ist seit Sommer 2021 zerstört.
Sandsäcke sichern notdürftig die aufgerissene Böschung. Der Herbstgraben in Bad Schandau ist seit Sommer 2021 zerstört. © Steffen Unger

Der beim Unwetter im Juli 2021 zerstörte Wolfsgraben in Bad Schandau wird in diesem Jahr instandgesetzt. Der Bad Schandauer Stadtrat hat kürzlich den Auftrag für die detaillierte Planung des umfangreichen Bauvorhabens vergeben. Allein diese Kosten für Planung und Vermessung liegen bei rund 108.000 Euro.

Der Wolfsgraben führt von Ostrau den steilen Hang hinunter nach Postelwitz, wo er in die Bundesstraße B172 unterquert und in die Elbe mündet. Beim dem Unwetter mit Starkregen vom 17. Juli 2021, das vielerorts in der Sächsischen Schweiz für Überschwemmungen sorgte, wurde auch dieser befestigte Graben schwer beschädigt.

Das hinabschießende Wasser riss das Sandsteinpflaster am Boden des Grabens auf und stellte die Steine quer. Die seitlichen Stützmauern wurden ebenso weggerissen und die Böschung unterspült. Anliegende Häuser sind teilweise direkt davon betroffen. Bisher fand eine Notsicherung statt, ein Teilstück des Fußweges entlang des Herbstgrabens ist seit dem Hochwasser gesperrt.

Kosten für Reparatur mehr als eine halbe Million Euro

Die Schäden erstrecken sich laut Angaben der Bad Schandauer Stadtverwaltung über die gesamte Länge des Wolfsgrabens von Postelwitz bis hinauf nach Ostrau. Es handelt sich kostenmäßig um einen der größten Schäden des Juli-Hochwassers von 2021 im Bad Schandauer Stadtgebiet. Die Kosten für die Reparatur liegen laut bisheriger Einschätzung bei mehr als 500.000 Euro.

Im Wiederaufbauplan für das Hochwasser sind die Schäden durch den Freistaat Sachsen anerkannt und bestätigt. Allein in Bad Schandau umfasst dies 3,6 Millionen Euro. Bereits bis Ende 2021 mussten die Kommunen dafür sämtliche Schäden melden, eine ganze Reihe an gewünschten Maßnahmen wurde daraufhin zusammengekürzt. Auch wird über die Fluthilfsgelder nur die Wiederherstellung von beschädigten Infrastruktur finanziert, nicht jedoch zusätzliche Schutzmaßnahmen.

Bad Schandau hofft auf Baustart im Sommer

Ein Termin für den Baustart am Wolfsgraben steht noch nicht fest. Das Bad Schandauer Rathaus hofft, dass es im Sommer losgehen kann. Erst wenn die jetzt beauftragte detaillierte Planung fertiggestellt ist, kann die Stadt die Fördermittel für den Wiederaufbau beantragen. Dies wird dann nochmals durch die Sächsische Aufbaubank überprüft. Gebaut wird dann in mehreren Abschnitten.

Die größten Schäden innerhalb der Gemeinde Bad Schandau hat das Hochwasser 2021 am Krippenbach im Ortsteil Krippen hinterlassen. Um ein Vielfaches größer ist die Zerstörung im benachbarten Reinhardtsdorf-Schöna. Dort wurden im Hirschgrund meterhohe Stützmauern sowie Teile der Straße weggerissen. Für die Wiederherstellung fließen reichlich 34 Millionen Euro Flutgelder nach Reinhardtsdorf-Schöna. Erste Bauarbeiten sollen in der ersten Jahreshälfte 2023 beginnen.