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Hochkirch: Baustart für neues Begegnungszentrum

Mit Strukturwandelgeld entsteht im Hochkircher Ortsteil Rodewitz ein Kultur- und Begegnungszentrum. Und es ist noch einiges mehr geplant.

Von Uwe Menschner
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Der Hochkircher Bürgermeister Thomas Meltke freut sich darüber, dass im Ortsteil Rodewitz anstelle der alten Kegelanlage nun ein Kultur- und Begegnungszentrum für die gesamte Gemeinde entstehen kann.
Der Hochkircher Bürgermeister Thomas Meltke freut sich darüber, dass im Ortsteil Rodewitz anstelle der alten Kegelanlage nun ein Kultur- und Begegnungszentrum für die gesamte Gemeinde entstehen kann. © Uwe Menschner

Hochkirch. Im Hochkircher Ortsteil Rodewitz beginnen in der zweiten März-Hälfte 2024 die Arbeiten für den Neubau des Kultur- und Begegnungszentrums. „In den vergangenen Tagen wurden das Gelände von Bewuchs befreit und der Altbau beräumt“, erklärt Bürgermeister Thomas Meltke (parteilos). 75 Prozent der Bauleistungen sind bereits vergeben.

„Der Gemeinderat hatte beschlossen, das Bauvolumen nicht in einzelnen Schritten und zeitverzögert, sondern in einem großen Block auszuschreiben. Dies diente dem Ziel, die finanziellen Risiken für die Gemeinde Hochkirch sicher abschätzen und bewerten zu können.“ Die Preisangebote liegen im Durchschnitt 17 Prozent unter den Ausgangsdaten der Planung.

Bürgerbegehren in Hochkirch als unzulässig verworfen

Ein Bürgerbegehren, dessen Fragestellung sich auf die finanzielle Beteiligung der Gemeinde Hochkirch „in noch unbekannter Höhe“ an dem Vorhaben bezog, wurde vom Gemeinderat in dessen Februar-Sitzung als unzulässig verworfen. „Wir hatten zur Prüfung und Bewertung einen auf Verwaltungsrecht spezialisierten Anwalt zurate gezogen“, so der Hochkircher Bürgermeister. „Dieser kam zu der Einschätzung, dass das Begehren aus mehreren Gründen nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht.“

So hätte es spätestens drei Monate nach dem Gemeinderatsbeschluss, auf den es Bezug nimmt, eingereicht werden müssen: „Dieser Beschluss wurde aber bereits 2019 gefasst“, so Thomas Meltke. Die Frist sei also längst verstrichen. Außerdem habe das Begehren „unmittelbare Auswirkungen auf den Gemeindehaushalt“, was nicht zulässig sei, und enthalte keinen den Vorgaben entsprechenden Vorschlag zur Kostendeckung.

Strukturwandel-Förderung macht Bau möglich

Letzteres ist insofern relevant, als der Gemeinde Hochkirch für den geplanten Neubau des Kultur- und Begegnungszentrums bereits Kosten in Höhe von 370.000 Euro entstanden sind. „Wenn es nicht zur Umsetzung kommt, würde der Gemeinde ein finanzieller Schaden in dieser Höhe entstehen“, betont der Bürgermeister. Der Eigenanteil der Gemeinde an der Gesamtmaßnahme sei damit bereits geleistet, „alle weiteren Ausgaben werden eins zu eins beim Fördermittelgeber abgerechnet.“

Schließlich weist Bürgermeister Thomas Meltke noch einmal auf die politische Bedeutung des Vorhabens hin. „Seit über zehn Jahren gibt es Überlegungen zur Aufwertung des Objektes in Rodewitz, die aus finanziellen Gründen jedoch nie verwirklicht werden konnten. Mit der Braunkohle-Strukturwandelförderung gibt es nun die einmalige und nicht wiederkehrende Chance, hier einen echten Mehrwert für die gesamte Gemeinde zu erzielen.“

Umbau August-Bebel-Platz in Hochkirch soll 2024 beginnen

Auch wenn das Begegnungszentrum in Rodewitz den Schwerpunkt der gemeindlichen Arbeit in den kommenden Jahren bilden wird, gibt es noch andere Vorhaben. „Schließlich haben wir noch ein zweites bestätigtes Strukturwandel-Projekt, bei dem es um die Verbesserung der Bedingungen für den öffentlichen Nahverkehr geht“, so Thomas Meltke.

Dieses gliedert sich in zwei Teilprojekte: Einerseits soll der zentrale August-Bebel-Platz umgestaltet werden inklusive Bau von barrierefreien Bushaltestellen. Andererseits ist vorgesehen, für geordnete Park-Verhältnisse am Ortseingang aus Richtung Bautzen zu sorgen. „Mit dem ersten Teilprojekt wollen wir bereits 2024 beginnen, das zweite soll 2025 folgen“, so der Bürgermeister. Die Planung befinde sich schon „in der heißen Phase.“

2025 soll auch die Ringstraße ausgebaut werden, „der Fördermittelbescheid liegt vor.“ Ein weiteres Vorhaben für 2024 stellt der Umbau der Huberanlage in der Kläranlage Kuppritz dar. Sie trennt Fest- von Flüssigstoffen.

Keinesfalls ad acta gelegt ist der Bau des Kunstrasenplatzes auf der Hochkircher Sportanlage. „Sobald sich ein geeigneter Topf mit Fördermitteln in Höhe von 75 Prozent auftut, legen wir auch da los“, versichert Bürgermeister Thomas Meltke. Den dann noch erforderlichen Eigenanteil könne die Gemeinde stemmen. Überhaupt sei die Haushaltslage solide: „Wir verfügen über ausreichend liquide Mittel und haben keine Verschuldung.“

Hochkirch bekommt digitale Packstation

Der Hochkircher Bürgermeister freut sich auch über die sehr aktive und lebendige Vereinslandschaft in seiner Gemeinde. „Gegenwärtig sind unsere Vereine dabei, sich digital zu vernetzen“, berichtet er. Ziel sei eine neue Website, die als Veranstaltungskalender für Hochkirch und vielleicht auch darüber hinaus fungieren soll. „Das könnte ein wichtiges Aushängeschild für Hochkirch werden. Schließlich tragen die vielen Veranstaltungen zu einem guten Lebensgefühl bei“, meint Thomas Meltke.

In diesem Jahr soll seit vielen Jahren wieder ein Maibaum-Werfen stattfinden, und das weit über die Gemeinde hinaus bekannte Drachenfest feiert im Herbst seine 30. Auflage.

Gute Nachrichten gibt es auch in Bezug auf die Postversorgung, nachdem die Filiale im Autohaus Voigt geschlossen wurde. „In Zusammenarbeit mit Unternehmen vor Ort bekommen wir eine digitale Packstation, wobei der Standort noch nicht feststeht.“ Hinsichtlich der Entsorgung von Altglas bemüht sich die Gemeinde um neue zentrale Abholstandorte, nachdem die Haustür-Abholung eingestellt wurde.