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Wo die Geliebte des Sachsenkönigs wohnte

Familienabenteuer vor der Haustür: Im Neschwitzer Schlosspark kann man sächsische Geschichte erleben oder per QR-Code bis in die Eiszeit reisen.

Von Kerstin Fiedler
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•Ein Blick in den Schlosspark Neschwitz von der Terrasse des Schlosses aus.
•Ein Blick in den Schlosspark Neschwitz von der Terrasse des Schlosses aus. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Neschwitz. Gäbe es nicht das kleine Hinweisschild an der B 96 zwischen Bautzen und Hoyerswerda, man würde gar nicht auf Schloss und Park Neschwitz aufmerksam. Die Gemeinde ist Träger des Ensembles und seit Jahrzehnten bemüht, die Anlage in Schuss zu halten. Zwar können nach den aktuellen Corona-Zahlen Schloss, Naturschutzstation, Tourismusbüro und Vogelschutzwarte wieder öffnen, doch auch ein Parkrundgang kann spannend sein.

Es ist endlich wieder grün im Schlosspark Neschwitz. Die alten Bäume in der rund 5,5 Hektar großen Anlage haben ihren Reiz. Der Park zählt zu den wertvollsten in Sachsen. Der Barockgarten im französischen Stil bildet gemeinsam mit dem zum Ende des 18. Jahrhunderts angelegten englischen Landschaftsgarten ein reizvolles Ensemble. Die Wege, bei denen alte Sichtachsen wiederhergestellt sowie die Figuren in den Brunnen saniert wurden, sind einen Besuch wert.

Eiszeit-Lehrpfad und interaktive Lehrtafeln

Hinter dem Schloss gibt es seit Kurzem einen Eiszeit-Lehrpfad. 35 Findlinge erzählen hier Geschichte(n) per QR-Code auf dem Handy. Drei interaktive Lehrtafeln runden die Informationen auf der etwa 300 Meter langen Strecke ab. Das große schmiedeeiserne Eingangstor wurde von einem Bautzener Schmiedemeister hergestellt.

Vorbei am Schwanenteich kommen die Besucher zu den beiden ersten Pavillons. Der rechte, der sogenannte Küchen- und Badepavillon, beherbergt das Standesamt, das Tourismusbüro, ein Café und Vereinsräume. Im anderen, dem Archivpavillon, hat die Naturschutzstation ihren Sitz. Im weiteren Verlauf ist der dritte von einst vier Pavillons, der Herrenpavillon, seit 1999 Sitz der Sächsischen Vogelschutzwarte. Sie wurde 1930 durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz in Neschwitz gegründet.

Und dann thront auf den sagenumwobenen Kellergewölben einer mittelalterlichen Wasserburg das barocke Alte Schloss aus dem Jahre 1723. Der sächsische Generalfeldzeugmeister Friedrich Ludwig Herzog von Württemberg-Teck erwarb die Gutsherrschaft Neschwitz. Seine Gattin Ursula Katharina Reichsfürstin von Teschen war unter ihrem vorherigen Namen Gräfin Lubomirska als polnische Mätresse August des Starken weithin bekannt.

Auf der anderen Seite des Parks steht auf den Grundmauern des früheren Neuen Schlosses ein Gebäude, das lange Jahre Schule war und nun eine Einrichtung des Advita-Pflegedienstes ist. Von dort sieht man die Jugendherberge, auf deren Gelände ein weiterer Pavillon steht.

Führungen und Einkehrmöglichkeiten

Das Barockschloss Neschwitz liegt etwa 18 Kilometer von Bautzen entfernt.

Der Eintritt in den Park ist meist frei, außer bei Veranstaltungen. Führungen können über die Gemeindeverwaltung angemeldet werden, unter 035933 3860.

In der Nähe gibt es zwei Gaststätten:
Café „La Romantica“, Dienstag bis Sonntag 13-18 Uhr
„Herrschaftlicher Gasthof“, Donnerstag bis Sonntag 11-22 Uhr.

Mehr Informationen unter www.neschwitz.de/schloss-und-park

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