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Bautzener Alstom-Mitarbeiter stimmen Tarifvertrag zu

Am Bautzener Alstom-Standort haben die IG-Metall-Mitglieder für den neuen Tarifvertrag gestimmt. Worauf sie damit verzichten und was sie sich davon erhoffen.

Von David Berndt
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Im November 2022 hatte die IG Metall zum Warnstreik vorm Bautzener Alstom-Werk aufgerufen. Jetzt haben die IG-Metall-Mitglieder dem ausgehandelten Tarifvertrag zugestimmt.
Im November 2022 hatte die IG Metall zum Warnstreik vorm Bautzener Alstom-Werk aufgerufen. Jetzt haben die IG-Metall-Mitglieder dem ausgehandelten Tarifvertrag zugestimmt. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Die IG-Metall-Mitglieder bei Alstom in Bautzen haben dem Zukunftstarifvertrag mit großer Mehrheit zugestimmt. Das teilt die IG Metall Ostsachsen mit. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind bereit, etwas zu geben, wollen nun berechtigter Weise aber auch etwas sehen. Die Geschäftsführung hat Investitionen in Aussicht gestellt, diese wollen wir natürlich nach Ostsachsen holen“, sagt Uwe Garbe, erster Bevollmächtigter.

Demnach verzichten die Beschäftigten für die nächsten drei Jahre auf ihr Urlaubsgeld, „bis die vereinbarten Produktivitätskennzahlen erreicht sind. Sobald die Ziele erreicht sind, wird ihnen diese Sonderzahlung zurückgezahlt“, heißt es. Zudem sei vereinbart worden, dass zwei Prozent des deutschlandweiten Umsatzes des Alstom-Konzerns in die Standorte investiert werden sollen.

Mario Orlando Campo, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom in Bautzen, sagt: „Die Zustimmung zum Zukunftstarifvertrag ist ein starkes Signal und zeigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bautzen bereit sind, ihren Teil zur erfolgreichen Zukunft des Standortes beizutragen.“

Nun müsse aber auch Alstom seinen Teil umsetzen, fordert Frank Albert, Betriebsrat und Mitglied des Gesamtwirtschaftsausschusses bei Alstom in Bautzen. Um die Leistung der Mitarbeiter sorgt er sich offenbar nicht. „Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir Verbesserungen und Investitionspläne entwickeln, um den Standort Bautzen zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.“

Am 18. März hatten sich Alstom, Gesamtbetriebsrat sowie die IG Metall auf einen Tarifvertrag für die deutschen Alstom-Standorte geeinigt. Alstom rückte vom Stellenabbau ab, der Betriebsrat musste Zugeständnisse beim Einkommen machen.