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Bautzen: Richtfest im neuen Wohngebiet

Das erste Haus im Baugebiet in Oberkaina wächst - Rückkehrer aus Süddeutschland freuen sich auf ihr neues Zuhause. Daneben gibt's noch freie Parzellen.

Von Theresa Hellwig
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Bauleiter André Wamser von der Ostrauer Baugesellschaft und Bauberater Uwe Miska sind zufrieden mit dem Baufortschritt: In einem halben Jahr will die erste Familie in ihrem Haus im neuen Wohngebiet in Oberkaina einziehen.
Bauleiter André Wamser von der Ostrauer Baugesellschaft und Bauberater Uwe Miska sind zufrieden mit dem Baufortschritt: In einem halben Jahr will die erste Familie in ihrem Haus im neuen Wohngebiet in Oberkaina einziehen. © Steffen Unger

Bautzen. Die Richtkrone liegt schon neben den Dachbalken. Sie wartet darauf, aufgehangen zu werden. Unten klirrt Glas: Sekt und Bierflaschen werden drapiert. Es ist ein kleines Fest, angesichts der Corona-Lage. Aber ganz untergehen sollte es nicht, das Richtfest für das erste Haus im neuen Wohngebiet in Bautzen-Oberkaina.

Uwe Miska deutet auf die Balken und sagt: „In der kommenden Woche kommt der Dachdecker. Und die Fenster sollen ebenfalls noch vor Weihnachten eingebaut werden.“ Uwe Miska ist Bauberater, er vermarktet die Grundstücke in dem Baugebiet. Und mit dem, was er an diesem Tag sieht, ist er zufrieden. „Wir sind noch nicht im Verzug. Es klappt alles, trotz Corona und trotz des Baustoffmangels.“ Im Frühjahr geht es an die Fassade, nach dem Fenstereinbau an die Rohinstallation der Elektrik, den Innenputz und an die ersten Arbeiten beim Trockenbau. Etwa im Mai oder Juni ist dann die Übergabe des Hauses geplant.

Familie will im Frühsommer einziehen

Und dann will die junge Familie auch schon einziehen. Mit zwei Kindern im Alter von vier Jahren und wenigen Monaten geht es für sie aus der Ulmer Ecke nach Bautzen. „Ursprünglich komme ich aus der Region – und meine Familie wohnt in der Nähe. Die Familie meiner Frau wohnt in Berlin. Da ist Bautzen perfekt“, sagt der 39-jährige Vater. Eigentlich hatte die Familie geplant, nach Dresden zu ziehen. Und zwischenzeitlich hatte sie in Meißen ein Haus planen lassen. Doch die Kosten hätten dort am Ende das Budget überstiegen.

Und eigentlich, so erzählt der Vater, wollte die Familie auch gar kein neues Haus bauen. „Aber die Häuser auf dem Markt haben alle nicht unseren Vorstellungen entsprochen.“ Modern sollte es sein, mit Haussteuerung und mit Wärmepumpe. Durch Zufall entdeckte die Familie einen Beitrag bei Sächsische.de über das Baugebiet in Oberkaina und wendete sich an Uwe Miska. „Wir hatten ein gutes Bauchgefühl.“ In dem Haus, das jetzt in Oberkaina entsteht, werden all die Wünsche der Häuslebauer wahr.

Vier von elf Grundstücken sind verkauft

Gebaut wird es im Stil einer Stadtvilla. Zwei Geschosse, ein bisschen Garten – und eine Terrasse, die vielleicht später zu einem Wintergarten verglast werden soll. „Ich habe das Haus gestern selbst zum ersten Mal vor Ort gesehen“, erzählt der 39-Jährige und lacht. „Meine Familie schickt mir zwar immer wieder Fotos und Videos vom Baustand, aber ich bin jetzt seit dem Baubeginn zum ersten Mal vor Ort.“ Er erzählt: „Wenn man das alles nur auf Fotos sieht, fehlen die Bezugspunkte. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass das recht klein aussieht.“ Aufregend sei der erste Besuch deshalb gewesen – aber der habe ihn in seinem Bauchgefühl bestätigt.

Vier der elf Grundstücke in dem neuen Baugebiet sind mittlerweile verkauft, berichtet Uwe Miska. Neben dieser jungen Familie kaufen weitere Rückkehrer ein Grundstück, ein anderes geht an eine Familie aus Bautzen. Weitere zwei Grundstücke sind reserviert. Frei sind demnach noch fünf. Doch erst gestern hätten sich wieder drei Interessenten gemeldet, berichtet Miska. Sorgen, die Flächen nicht loszuwerden, macht er sich nicht.

Grundstückspreis liegt im oberen Preissegment

Zwischen 630 und 1.100 Quadratmeter sind die erschlossenen Grundstücke groß. 140 Euro kostet der Quadratmeter. Damit liegt das Bauland im oberen Preissegment. Die Bodenrichtwerte für 2020 in Bautzen bewegen sich je nach Lage zwischen 20 und 133 Euro pro Quadratmeter Bauland. „Der Preis ist realistisch“, sagt Uwe Miska und erklärt: Es gehören Trinkwasser-, Strom- und Telekomanschluss, die Schmutz- und Regenwasserableitung dazu. Eine Zufahrtsstraße ist gebaut worden, Straßenlaternen werden bald gesetzt. Außerdem entsteht eine Schallschutzwand zur B96.

Auch die junge Familie aus Ulm schätzt den Preis als akzeptabel ein. „Wir kommen aus Süddeutschland und haben auch dort schon nach Grundstücken gesucht. Da lagen die Preise eher bei 400 Euro pro Quadratmeter“, sagt der Vater.

Bauberater Uwe Miska arbeitet mit Bau-Partnern zusammen. Interessenten kaufen Grundstück und fertig geplantes Haus zu einem Festpreis. Ein paar Vorschriften gibt es: Erlaubt sind Häuser im Bungalowstil mit einer Dachneigung von mindestens 35 Grad und zweigeschossige Häuser mit Walm- oder Satteldach. Flachdächer sind verboten. Dinge wie die Hausgröße oder Dachfarbe dürfen sich die Käufer frei aussuchen.

Noch etwa ein halbes Jahr dauert es, dann steht das erste Haus – und die junge Familie aus Ulm kann einziehen. Derweil wird nebenan bereits fleißig geplant. „Wir wollen, wenn alles glattgeht, noch in diesem Monat den zweiten Bauantrag stellen“, sagt Uwe Miska. Im Frühjahr dann, wenn die Bauarbeiter am ersten Haus so langsam in den Endspurt gehen, sollen die nächsten mit dem zweiten und dritten Haus im Wohngebiet beginnen.